Spanischer Vortrag am 15. November 2022

Der Vortrag ist Teil des Projekts Astronomía en Español desde Alemania (Astronomie auf Spanisch aus Deutschland) von Dr. Sac Nicté Medina. Die Vortragsreihe möchte astronomische Themen an die Spanisch sprechende und Spanisch lernende Öffentlichkeit der Stadt Bonn und Umgebung vermitteln.

 

El programa Artemis, es una serie de misiones cada vez más complejas para construir una presencia humana a largo plazo en la Luna durante las próximas décadas. En esta charla hablaremos sobre Artemis I, la primera misión de este programa. Discutiremos su lanzamiento, sus objetivos científicos más importantes y su principal instrumento: el módulo Orión. Finalmente, se hablará sobre la participación de Alemania en este proyecto.

Das Artemis-Programm besteht aus einer Reihe von immer komplexer werdenden Missionen zum Aufbau einer langfristigen menschlichen Präsenz auf dem Mond für die kommenden Jahrzehnte. In diesem Vortrag sprechen wir über Artemis I, die erste Mission dieses Programms. Wir werden ihren Start, ihre wichtigsten wissenschaftlichen Ziele und ihr Hauptinstrument besprechen: das Orion-Modul. Abschließend wird die Beteiligung Deutschlands an diesem Projekt diskutiert.

Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diese Anmeldungsseite. Der Eintritt ist frei. Im Inneren der Volkssternwarte Bonn gilt die Maskenpflicht.

Astrovorschau für Bonn November und Dezember 2022 von Paul Hombach

Zum Jahresende ziert eine Planetenkette aus Mars, Jupiter und Saturn den Abendhimmel, an dem sich zusätzlich Merkur und Venus zeigen. Mars steht am 8. Dezember in Opposition und wird zusätzlich vom Vollmond bedeckt!

In den Monaten November und Dezember bleiben Jupiter und Saturn dem Abendhimmel erhalten. Spannend wird es gegen Jahresende, wenn Merkur zu einer kleinen Abendsichtbarkeit ansetzt und sich Venus nach längerer Abwesenheit wieder als Abendstern zeigt. Während Merkur den Höhepunkt seiner kleinen Abenderscheinung bereits am 21. Dezember verbucht, lässt sich Venus noch Zeit. Am Abend des 28. und 29. Dezember stehen beide inneren Planetennachbarn nahe beieinander tief in der Abenddämmerung am Südwesthorizont. Während sich Merkur danach zurückzieht, wird Venus im neuen Jahr mehr und mehr zum Glanzpunkt des Abendhimmels avancieren.

Star der nächsten Wochen ist Mars, der am 8. Dezember in Opposition zu Sonne steht. Der Rote Planet im Grenzgebiet zwischen Stier und Fuhrmann steht sehr weit nördlich am Himmel, leuchtet für unsere Breiten fast 17 Stunden über dem Horizont und erreicht eine größere maximale Höhe am Firmament als die Sonne mittags zu Sommeranfang. Die Kombination aus großer Höhe und passabler Erdnähe (im Teleskop wird Mars zur Opposition 17 Bogensekunden groß) bieten beste Voraussetzungen für Teleskopbeobachtungen.

Abb. 1: Weihnachtlicher Planetenreigen: Blick nach Südwesten am 25. Dezember 2022 um 17:00 MEZ. Tief am Südwesthorizont stehen Venus, Merkur und die schmale neue Mondsichel. Weiter östlich sind Jupiter und Saturn zu sehen. Gegenüber im Nordosten ist übrigens mit Mars ein weiterer heller Planet vertreten – an Weihnachten lassen sich alle fünf „klassischen“ Planeten auf einmal beobachten. Grafik erstellt mit Stellarium

Wir steuern auf die frühesten Sonnenuntergänge des Jahres zu, dadurch halten sich eine ganze Weile noch die Sternbilder des Sommerhimmels am Abend im Südwesten und Westen, sogar einige nördliche Frühlingssternbilder wie die Nördliche Krone und der Herkules sind noch zu sehen. Ansonsten ist der Himmelsanblick Anfang November 20:00 MEZ klassisch herbstlich (s. Abb. 2). Der Steinbock mit Saturn als zusätzlichem Leuchtpunkt hat den Meridian überschritten, im Südsüdosten sind die eher unauffälligen Fische durch den hellen Jupiter markiert. Ein nicht so häufig beobachteter Gast an unserem Himmel ist der Stern Fomalhaut im Südlichen Fisch, jetzt abends im Süden zu finden. Unterhalb des Fuhrmanns, sozusagen zwischen den Hörnern des Stiers, ist Mars aufgegangen. Die bekannte Sternensage rund um Kassiopeia, Perseus, Andromeda und natürlich das geflügelte Pferd Pegasus ist zur „Primetime“ hoch in der östlichen Himmelshälfte versammelt.

Um Mitternacht am 1. November bzw. 22:00 MEZ am 1. Dezember sind vom Sommerdreieck nur noch Deneb und Wega zu sehen, das Herbstviereck ist in den Südwesten vorgerückt und der östliche Himmel hat schon auf Winter umgestellt. Dort erscheint das Wintersechseck mit Rigel im Orion, Aldebaran im Stier, Kapella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen und Prokyon im Kleinen Hund. Eine Stunde später komplettiert der helle Sirius im Großen Hund diese informelle Sternenfigur. Gegen Ende der langen Nacht ist wiederum der Winterhimmel in den Westen gewandert, während im Osten die Frühlingsboten Löwe, Bärenhüter und Jungfrau aufgezogen sind.

Der kürzeste Tag des Jahres, die Wintersonnenwende, fällt auf den 21. Dezember. Dann geht die Sonne für Bonn um 8:31 MEZ auf und 16:29 MEZ unter.

Abb. 2: Anblick des Bonner Nachthimmels am 1. November um 20:00 MEZ (bzw. von den Sternbildern her auch 1. Dezember 18:00 MEZ) zeigt den Reigen von den Resten des Frühlingshimmels im Nordwesten, über das Sommerdreieck im Südwesten und das Herbstviereck im Südsüdosten, bis zu den Wintersternbildern Stier und Fuhrmann im Nordosten. Dort ist auch der helle Mars aufgegangen. Grafik erstellt mit Stellarium

Ein Highlight der nächsten zwei Monate ist zweifellos die Bedeckung des Mars durch den Mond am Morgen des 8. Dezember. Für Bonn beginnt die „Marsfinsternis“ um 6:02 MEZ, um 6:59 MEZ taucht er am gegenüberliegenden Mondrand wieder auf, dann stehen Mars und Mond schon recht tief im Westnordwesten. Übrigens wird auch Uranus im Dezember vom Mond bedeckt. Am Abend des 5. schiebt sich um 17:40 MEZ der dunkle Rand des zunehmenden Mondes über den fernen Planeten, hier ist in jedem Fall eine Beobachtung mit gutem Fernglas oder Teleskop nötig.

Abb. 3: Gleich wird er bedeckt: Mars neben dem Mondrand bei hoher Vergrößerung am 8. Dezember 6:00 MEZ. Grafik erstellt mit Stellarium

Vollmond ist am 8. November (mit Mondfinsternis für die pazifische Erdhalbkugel) und 8. Dezember. Für den Genuss mondloser Frühwinternächte eignen sich die Tage um die Neumondtermine 23. November und 23. Dezember.

Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn wünschen allen Leserinnen und Lesern eine frohe Weihnachtszeit, guten Rutsch und viel Freude bei der Beobachtung!

Die partielle Sonnenfinsternis am 25. Oktober 2022

Am 25. Oktober findet wieder ein Himmels-highlight statt: eine partielle Sonnenfinsternis!

Aufgrund der ungünstigen Wetteraussichten verzichtet die Volkssternwarte Bonn auf eine öffentliche Beobachtung!

Beginn der partiellen Sonnenfinsternis ist um 11:09:56 und das Ende um 13:06:50 MESZ. Das Maximum tritt um 12:07:33 Uhr ein und liefert eine 22% Bedeckung der Sonne durch den Mond. 

Bei der Beobachtung mit einem Teleskop oder Feldstecher gelten die gleichen Sicherheitsvorkehrungen wie bei einer „normalen“ Sonnenbeobachtung! Zur Vermeidung von Augenschäden sind vor den Objektiven unbedingt geeignete Filter anzubringen. Mit bloßem Auge ist eine Sonnenfinsternisbrille zu verwenden! Alternativ kann man die Projektionsmethode nutzen. 

Simulation der Sonnenfinsternis zum Zeitpunkt ihres Maximums für Bonn. Dank ihrer oberer Konjunktion steht Venus nahe neben Sonne und Mond, wäre allerdings nur bei einer totalen Finsternis zu sehen. Von Experimenten, sie unter diesen Umständen „einfach so“ mit dem ungeschützten Fernglas oder Teleskop finden zu wollen, sei hier dringend abgeraten, zu leicht kann die gleißende Sonne ins Gesichtsfeld geraten! [Paul Hombach]

Nachtrag: In einer 30-sekündigen leichten Wolkenlücke gelang dem Verfasser zumindest diese Aufnahme:

Foto der partiellen Sonnenfinsternis in Bonn um 11:45 Uhr mit einer Nikon P950 [Peter Oden]

Sondervortrag auf Spanisch am 28. Oktober

Der Vortrag ist Teil des Projekts Astronomía en Español desde Alemania (Astronomie auf Spanisch aus Deutschland) von Dr. Sac Nicté Medina. Die Vortragsreihe möchte astronomische Themen an die Spanisch sprechende und Spanisch lernende Öffentlichkeit der Stadt Bonn und Umgebung vermitteln.

 

Este evento especial comenzará con la conferencia „La muerte de las estrellas“ en la que se explicará cómo las estrellas experimentan diferentes procesos de evolución debido a su diferente masa y, por tanto, diferentes estapas finales o „muertes“. Hablaremos sobre los procesos físicos que ocurren durante estas etapas finales, así como su duración. Finalmente, se mostrarán los instrumentos que se utilizan para observarlas y la información que nos proporcionan sobre nuestro universo.

Posteriormente, se presentará un Altar con elementos básicos para celebrar el día de Muertos y en él se hará una corta explicación sobre los Agujeros Negros y su relación con la muerte de estrellas.

Para finalizar se proyectará un video con imágenes de telescopios de objetos astronómicos relacionados con la muerte de las estrellas y será acompañado con musical interpretada por el grupo musical “Cuicatl”. El video tendrá explicaciones cortas en español y alemán.

Un pequeño regalo a los que quieran asistir con disfraz de Catrina/Catrín.

 

Diese Sonderveranstaltung beginnt mit dem Vortrag „Der Tod der Sterne“, in dem erläutert wird, wie Sterne aufgrund ihrer unterschiedlichen Masse unterschiedliche Entwicklungen durchlaufen und unterschiedliche  „Tode“ erleiden. Wir werden die physikalischen Prozesse erklären, die während der Endphase eines Sternlebens auftreten und die Instrumente zeigen, mit denen sie beobachtet werden.

Als nächstes wird ein Altar mit typischen Elementen zur Feier des „Tages der Toten“ präsentiert, zusammen mit einer kurzen Erklärung über Schwarze Löcher und ihrer Beziehung zum Tod von Sternen.

Zum Abschluss wird ein Video mit Bildern von astronomischen Objekten im Zusammenhang mit dem Tod der Sterne gezeigt und von Live-Musik der Musikgruppe „Cuicatl“ begleitet. Das Video enthält kurze Erklärungen auf Spanisch und Deutsch.

Ein gibt ein kleines Geschenk für Besucher, die in einem Catrina/Catrín-Kostüm kommen.

 

Der Eintritt ist frei. Im Inneren der Volkssternwarte Bonn gilt die Maskenpflicht.

Montagsvortrag am 31. Oktober 2022: „Dunkle Energie – Was Galaxienhaufen über die Expansion des Universums erzählen“

Das Universum dehnt sich aus – und das mit steigender Geschwindigkeit. Seit gut zwei Jahrzehnten rätseln die Astrophysiker, warum das so ist. Denn eigentlich sollte sich diese Expansion wegen der gewaltigen Anziehungskraft der Milliarden von Galaxien mit der Zeit verlangsamen. Als Grund vermuten Astrophysiker daher eine geheimnisvolle „dunkle Energie“. Sie soll die Galaxien auseinandertreiben wie die Rosinen im Hefeteig.
eROSITA (extended ROentgen Survey with an Imaging Telescope Array) ist ein satellitenbasiertes Röntgenteleskop, mit dem zehntausende neue Galaxienhaufen entdeckt und untersuchen werden sollen. Ziel ist es die astrophysikalischen Prozesse besser zu verstehen, die bei der Bildung von Galaxienhaufen eine Rolle spielen  – unter anderem auch die faszinierenden Eigenschaften Schwarzer Löcher – um dadurch auch die Natur der dunklen Energie genauer zu bestimmen.

 

Rosita

Reiprich

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Professor Reiprich lehrt und forscht am
Argelander-Institut für Astronomie in Bonn.

 

 

 

 

 

 

Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diese Anmeldungsseite.
Der Eintritt beträgt 3,- Euro und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn kostenlos.
In den Räumen der Volkssternwarte gilt die Maskenpflicht!

 

Ein Crashtest zur Asteroidenabwehr

In der Nacht von 26. auf den 27. September 2022 findet in etwa 11 Million Kilometer Entfernung von der  Erde ein bemerkenswertes Experiment der NASA statt. Die Raumsonde DART soll mit über 23 000 km/h im Stil eines ungebremsten Kamikazeflugs auf den Asteroiden Dimorphos prallen.

Dieser Asteroid (Durchmesser etwa 164 m) umkreist als Mini-Mond den wesentlich größeren Asteroiden Didymos (Durchmesser etwa 780 m). Durch den Aufprall wird sich die Umlaufbahn dieses kleinen Mondes geringfügig ändern – wie genau soll das Kollisionsexperiment zu Tage bringen. Würde der Zusammenstoß  wie ein inelastischer zentraler Stoß ablaufen, rechnet man mit einer Veränderung der Bahnparameter  Umlaufzeit, Bahnradius, Umlaufgeschwindigkeit) um ein bis zwei Prozent.

Das erscheint nicht sehr viel – wenn es aber möglich wäre, ein solches Kollisionsereignis im realen Gefährdungsfall früh genug durchzuführen, könnten bereits kleine Änderungen der Flugbahn einen gefährlichen Asteroiden an der Erde vorbei lenken.

Das Weltraumereignis soll am 27. September 2022 gegen 1:14 (MESZ) in der Nacht stattfinden. Eine Live-Berichterstattung des Weltraumcrashes wird unter https://dart.jhuapl.edu/ angeboten.

Wenn Sie wissen wollen, wie man für den einfachen Fall eines inelastischen Kollisionsereignisses die verschiedenen Bahnparameter des Mini-Mondes berechnen kann, rufen Sie das folgende PDF-Dokument von Matthias Borchardt, Physiklehrer am Tannenbusch-Gymnasium, auf.

<Matthias Borchardt>

Montagsvortrag am 26. September 2022: „Das physikalische Universum – Eine Schöpfung Gottes?“

Wenn man in den nächtlichen Sternenhimmel schaut, erhält man eine Ahnung, wie groß das Forschungsfeld der Kosmologie ist. Zugleich ist der Sternenhimmel immer auch eine Quelle religiöser Inspiration gewesen. Der Theologe Schleiermacher stellte fest: „Das Anschauen des Universums ist die höchste Religion“. Der Vortrag behandelt, in welchem Verhältnis die wissenschaftliche Kosmologie zu den Schöpfungsvorstellungen des Christentums steht.

 

Schöpfung

Vogelsang

 

Dr. Frank Vogelsang studierte Elektrotechnik (Diplom) und evangelische Theologie (erstes kirchliches Examen). Abschließend promovierte er über Ingenieurethik. Er ist Direktor der Evangelischen Akademie im Rheinland und beschäftigt sich seit Jahren mit dem Dialog zwischen Naturwissenschaften und der Theologie.

 

 

 

Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diese Anmeldungsseite.
Der Eintritt beträgt 3,- Euro und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn kostenlos.
In den Räumen der Volkssternwarte gilt die Maskenpflicht!

50-jähriges Jubiläum der Volkssternwarte

Das 50-jährige Jubiläum der Volkssternwarte in Verbindung mit dem Tag der Offenen Tür und dem Tag des Offenen Denkmals war ein außergewöhnlicher Erfolg. Rund 600 hochinteressierte Besucher, strahlender Sonnenschein ab Mittag, Teleskope zum Durchschauen, Vorträge, Präsentationen, ein Bücherstand, eine Teleskopausstellung, viele kostenlose Astronomie-Zeitungen zum Mitnehmen und zahlreiche helfende Hände wirkten an diesem Erfolg mit.

Einige Szenen des Tagen finden Sie in diesem kleinen Video.

Und unsere Jubiläumsbroschüre steht als PDF zur Verfügung.

Auch der General-Anzeiger hat über uns berichtet.

Tag der Offenen Tür in der Volkssternwarte am 11. September 2022

Am Sonntag, den 11. September 2022 lädt die Volkssternwarte Bonn e.V. von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr im Rahmen des Tags des offenen Dekmals zu ihrem „Tag der Offenen Tür“ ein. Außerdem begeht die Volkssternwarte Bonn in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum.

Programm:

Besucher können sich bei einem Bücherstand über astronomische Literatur informieren, im Rahmen von Teleskopvorführungen die Technik und die Bedienung dieser Beobachtungsinstrumente erläutern lassen und generell Informationen über die ehemalige Sternwarte Argelanders und natürlich die Volkssternwarte Bonn erhalten.

Um 12:00 h, 13:00 h, 14:00 h und 15:00 h sind Besucher herzlich zu Führungen über das Gelände der ehemaligen Argelander-Sternwarte eingeladen.

Im Kuppelsaal des Refraktoriums finden um 13:30 h, 14:15 h und um 15:00 h interessante Vorträge zu verschiedenen astronomischen Themen statt:

Im Seminarraum im Untergeschoss des Refraktoriums wird während des ganzen Tags der offenen Tür in 45-minütigem Rhythmus der aktuelle Sternenhimmel präsentiert. Außerdem findet – bei klarem Himmel – eine Sonnenbeobachtung an einem der Teleskope statt.

Insgesamt wieder ein Füllhorn interessanter Programmpunkte für alle, die sich für Geschichte und Gegenwart der Astronomie in Bonn interessieren.

Der Eintritt ist frei. In den Räumen der Volkssternwarte Bonn e.V. gilt die Maskenpflicht.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Astrovorschau für Bonn September und Oktober 2022 von Paul Hombach

Mittags am 25. Oktober tritt eine partielle Sonnenfinsternis ein. Jupiter steht am 26. September in Opposition und ist der Star des Nachthimmels. Saturn hält sich am Abendhimmel, Mars ist in der zweiten Nachthälfte zu sehen, Merkur zeigt sich im Oktober am Morgenhimmel, von dem sich Venus zurückzieht. Die früher einsetzende abendliche Dunkelheit verlängert die Sichtbarkeit der Sommersternbilder. Der astronomische Herbstanfang fällt auf den 23. September.

Die Sonne lässt sich inzwischen deutlich kürzer über dem Bonner Horizont blicken, die Tageslänge nimmt merklich ab. Während die Sonne Mitte September von 7:06 bis 19:48 MESZ am Himmel steht, geht sie am 15. Oktober erst um 7:54 Uhr auf und um 18:41 unter. Die mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) endet am Sonntag, den 30. Oktober.

Für den Abendhimmel bedeutet die frühere Dunkelheit, dass sich der Himmelsanblick scheinbar wenig ändert. Bis weit in den Herbst hinein sind die Bilder des Sommerhimmels gut zu sehen. Mitte September gegen 22:00 MESZ bzw. einen Monat später 20:00 MESZ sind im Westen sogar noch die Frühlingsbilder Bärenhüter, Nördliche Krone und Herkules im Westen zu sehen. Den Südsüdwesten dominiert das Sommerdreieck mit den Hauptsternen der Sternbilder Adler, Schwan und Leier, durch das sich auch das Band der Milchstraße bis zum zenitnahen Kepheus und der Kassiopeia zieht. Hier betreten wir schon herbstliche Gefilde, gehören beide Sternbilder doch schon zur Sage rund um den Perseus, das Pferd Pegasus (am Himmel als Herbstviereck zu sehen) und die Andromeda, die in wirklich dunklen Nächten mit unserer Nachbargalaxie M31 schon dem bloßen Auge einen Blick in die Tiefen des Alls gestattet. Dieser berühmten Heldengeschichte bereitet der Südosthimmel eine Bühne. Mitte Oktober passiert der Pegasus gegen 23:00 Uhr den Meridian, im Osten ziehen dann bereits mit Stier und Fuhrmann Wintersternbilder herauf. Für einen kompletten Blick auf die hellen Sterne des Wintersechsecks rund um den Orion empfiehlt sich der Morgenhimmel.

Abb. 1: Anblick des Bonner Abendhimmels am 11.9.2022 um 22:00 MESZ, Blickrichtung Südsüdosten. Neben Jupiter steht der schon fast volle Mond. Saturn leuchtet im Süden. Den Südwesten dominiert das Sommerdreieck mit Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler. Der Herbsthimmel mit Pegasus, Andromeda, Kassiopeia und Perseus ist in der östlichen Himmelshemisphäre zu besichtigen. Grafik erstellt mit Stellarium.

Merkur beginnt Anfang Oktober seine beste Morgensichtbarkeit des Jahres. Den mit 18° größten Abstand zur Sonne erreicht er am 8. Oktober. Dann und an den Folgetagen sollte er bei guter Sicht in der Bonner Morgendämmerung gegen 7:00 MESZ sogar mit freiem Auge über dem Osthorizont zu sehen sein. Wenn am 24. Oktober die schmale abnehmende Mondsichel Merkur begegnet, ist dessen Morgenerscheinung eigentlich vorbei und der Götterbote ein Fall für das Fernglas.

Venus beendet ihre Morgensichtbarkeit. Allenfalls in den ersten Septembertagen ist sie noch knapp vor Sonnenaufgang über dem Nordosthorizont zu sehen . Am 22. Oktober steht sie in oberer Konjunktion mit der Sonne und ist für einige Wochen um diesen Termin herum unsichtbar.

Mars legt deutlich an Helligkeit zu, im Teleskop wird er zu einem attraktiven Beobachtungsziel. Allerdings muss man noch bis zur zweiten Nachthälfte warten, um ihn hoch genug über dem Horizont zu beobachten. Am 1. Oktober geht der Rote Planet kurz nach 22:00 MESZ auf. Am Morgen des 17. September und erneut in der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober erhält er Besuch vom abnehmenden Mond, mit dem er gemeinsam den Glanz des Wintersechsecks verstärkt.

Jupiter steht am 26. September in Opposition und ist optimal die ganze Herbstnacht hindurch zu beobachten. Der Riesenplanet steht im Sternbild Fische nahe des Himmelsäquators was bedeutet, dass er weltweit zu beobachten ist. Auch für unsere Breiten erreicht er nachts endlich wieder gute Höhen am Himmel. Dazu ist er ungewöhnlich hell, da diese Opposition nahe des sonnennächsten Teils seiner Umlaufbahn stattfindet. Am späten Abend des 11. September und noch einmal am 8. Oktober strahlt Jupiter mit dem nah bei ihm stehenden vollen Mond um die Wette.

Saturn im Steinbock stand im August in Opposition und ist abends noch gut zu beobachten. Am 1. Oktober steht er für Bonn kurz nach 22:00 Uhr im Süden. Durch die früher einsetzende Dunkelheit scheint sich an seiner Sichtbarkeit momentan nicht viel zu ändern.

Abb. 2: Himmelsanblick am Morgen des 15. Oktober 2022 7:00 MESZ: Mond und Mars stehen nahe beieinander zwischen den Hörnern des Sternbildes Stier, umrahmt von der Sternen des Wintersechsecks: Grafik erstellt mit Stellarium.

Uranus wird am 14. September vom Mond bedeckt. Der Planet steht im südlich Teil des Widders und kann dort leicht mit dem Fernglas gefunden werden.

Neptun im Grenzgebiet Wassermann / Fische steht am 16. September in Opposition. Zu seiner Beobachtung sind ein Fernglas und eine Aufsuchkarte erforderlich.

Die Vollmondtermine fallen auf den 10. September und 8. Oktober. Auf das Phänomen sich danach kaum verspätender Mondaufgänge hatte ich bereits letztes Jahr hingewiesen. Während der Neumond am 25. September folgenlos bleibt, beschert uns der vom 25. Oktober ein Himmelshighlight der nächsten zwei Monate, eine partielle Sonnenfinsternis. Für die Volkssternwarte Bonn liefert eine interaktive Karte die genauen Kontaktzeiten: Beginn ist um 11:09:56 und Ende 13:06:50 MESZ. Das Maximum tritt um 12:07:33 Uhr ein und liefert eine 22% Bedeckung der Sonne durch den Mond. Wie üblich der Hinweis, dass bei der Beobachtung die gleichen Sicherheitsvorkehrungen wie bei „normalen“ Sonnenbeobachtungen gelten. Zur Vermeidung von Augenschäden sind vor den Objektiven geeignete Filter anzubringen. Alternativ kann man die Projektionsmethode verwenden. Wie solche Methoden anzuwenden sind, hat Volkssternwarten-Mitglied Daniel Fischer 2016 anlässlich des Merkurdurchgangs vor der Sonne beschrieben.

Abb. 3: Simulation der Sonnenfinsternis zum Zeitpunkt ihres Maximums für Bonn. Dank ihrer oberer Konjunktion steht Venus nahe neben Sonne und Mond, wäre allerdings nur bei einer totalen Finsternis zu sehen. Von Experimenten, sie unter diesen Umständen „einfach so“ mit dem ungeschützten Fernglas oder Teleskop finden zu wollen, sei hier dringend abgeraten, zu leicht kann die gleißende Sonne ins Gesichtsfeld geraten!

Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Freude bei der Beobachtung!