Monde, die nicht jeder kennt

Neben den vier Galileischen Monden umkreisen Jupiter noch weiter 59 bekannte Monde. Die meisten von ihnen sind nur „Felsbrocken“ von wenigen Kilometern Durchmesser.
Trotz hellen Mondlichtes und nicht optimal klaren Himmels war es sehr interessant, zwei dieser kleinen Trabanten auf den Chip zu bannen. Sie sind derzeit mehr als 600 Millionen Kilometer von der Erde entfernt! Aufgenommen wurden die Bilder mit einem 17.5“ Newton und CCD Kamera unter Verwendung eines Infrarot-Passfilters, um die Himmelsaufhellung zu unterdrücken. Die Sterne erscheinen ein wenig oval verzerrt, da die Einzelbilder auf die Monde gemittelt wurden, welche sich während des Aufnahmezeitraums vor dem Himmelshintergrund ein wenig weiterbewegt haben.

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(J6) Himalia, ca. 160 km Durchmesser, Umlaufzeit 250 Tage in 11,5 Millionen Kilometer Abstand zu Jupiter, scheinbare Helligkeit: 14.8mag, 6×120 Sekunden belichtet. Die Galaxie UGC 3827 (14.7mag) ist ebenfalls im Bild gekennzeichnet.

 

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(J8) Pasiphae, ca. 56 km Durchmesser, Umlaufzeit 735 Tage in 23,5 Millionen Kilometer Abstand zu Jupiter, scheinbare Helligkeit: 16.9mag, 12x120Sekunden belichtet.

 

Besuch vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie

Am 10. Dezember besuchte uns eine Gruppe von über 30 Mitarbeitern des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie (Bereich ‚Radioastronomische Fundamentalphysik‘) einschließlich Professor Dr. Kramer und Dr. Kraus in der Volkssternwarte.

Ihnen wurde ein bunter Mix aus einem Vortrag über die Historie des Argelander-Campus, Berichte über spezielle Beobachtungen von Mitgliedern der Volkssternwarte, Führungen und Mondbeobachtungen geboten, was auf äußerst reges Interesse stieß.

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Als kleines Dankeschön gab es eine hübsch eingerahmte Fotografie des Radioteleskops Effelsberg sowie eine Einladung dorthin.

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Kometenflug

Am aktuellen Beobachtungsflug für den Kometen Lovejoy nahmen gleich mehrere Mitglieder der Volkssternwarte Bonn teil. Hier kamen eine gelungene Organisation seitens des Veranstalters, der Fluggesellschaft und von National Geographic zusammen, so dass die Teilnehmer diese Exkursion in 12.500m Höhe noch lange in guter Erinnerung behalten werden.

Des kleine Video gibt einen Eindruck dieses Fluges wieder: Video Kometenflug

Einen Glückstreffer landete der Autor, als er nicht nur Lovejoy (links) neben der Corona Borealis, sondern gleichzeitig auch noch eine Sternschnuppe (rechts, wahrscheinlich ein Geminiden-Meteor) fotografieren konnte.

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Science Café (Kometenzeit) am Dienstag, 3. Dezember

Zu einer Diskussion und Gesprächen in lockerer Form über astronomische Themen laden wir zu einem “Science Café” in die “Harmonie Endenich” ein. Leitung und Moderation Dr. Nadya Ben Bekhti vom Argelander-Institut für Astronomie

19:00 – ca. 21:30 Uhr,  Veranstaltungsort: HARMONIE, Bonn-Endenich, Frongasse 28-30

http://www.harmonie-bonn.de/

Der Eintritt ist frei.

Wolkenastronomie

Beim öffentlichen Beobachtungstermin heute Morgen am Alten Zoll waren zwar Teleskope betriebsbereit aufgebaut, ja selbst ein Team vom Fernsehen (Lokalzeit Bonn) war anwesend, aber leider gab es trotz anders lautender Wettervorhersage nicht die kleinste Wolkenlücke. Anstelle der Beobachtung gab es dann zahlreiche Gespräche auf dem Alten Zoll mit der Beueler Skyline und dem Siebengebirge im Hintergrund als Kulisse.

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Hier zumindest ein Foto des Kometen Lovejoy, das vor drei Wochen mit einer normalen Kamera (Canon EOS 550D, 200mm) aufgenommen wurde und das die grünliche Färbung des Kometen anschaulich zeigt. Trotz des unerwarteten ‚Abgangs‘ von Komet ISON wird uns dieser Komet erfreulicherweise auch für den Rest der Kometenzeit – quasi als Backup – noch weiter begleiten.

 

Komet ISON hat ‚überlebt‘ – aber wie geht es weiter?

Es war eine spannende Nacht (Donnerstag auf Freitag) voller Aufregung! Nachdem rund drei Stunden nichts mehr von ISON auf den Aufnahmen des SOHO Sonnenkoronographen erkennbar war (und durch die astronomische Welt bereits die ersten Abgesänge gingen), tauchte er dann rund drei Stunden später doch wieder auf. ISON war halt für bereits mehr als eine Überraschung gut!

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Wie sich seine Sichtbarkeit weiter entwickeln wird, kann man zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt noch nicht genau sagen. Aber wir freuen uns weiter auf ISON und die kommenden Termine mit Ihnen und mit ISON. Und außerdem steht der Komet Lovejoy gut sichtbar ebenfalls am Morgenhimmel!

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Auf den ISON-Aufnahmen von heute Morgen ist jedenfalls bereits wieder ein schöner Schweif erkennbar!

 

Komet ISON nähert sich der Sonne

Heute (Donnerstag, 28.11.13) Abend um ca. 19:30 Uhr MEZ hat Komet ISON sein Perihel, das heißt, er erreicht den sonnennächsten Punkt während seines Sonnenvorbeiflugs. Während im Vorfeld schon viele widersprüchliche Meinungen zu hören waren (er wird heller, er wird dunkler….), blieb das auch gestern so (er zerbröselt, er ist vollständig, er hat nur noch einen Staubschweif, er wird immer heller….).

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Die aktuelle Photometrie des Kometen kurz vor dem Perihel (bis vorgestern) zeigt eine erfreuliche Übereinstimmung mit den Vorhersagen. Die Annäherung des Kometen an die Sonne von gestern bis heute kann man als Video mit einem spektakulären CME (Koronaler Massenauswurf) hier sehen. (Hinweis: der verlinkte NASA-Server ist durch die weltweiten Zugriffe häufig überlastet und reagiert nur schleppend oder manchmal auch gar nicht mehr).

Das letzte Foto von SOHO LASCO C3 von heute Morgen (09:06 Uhr GMT) zeigt eine weiter zunehmende Helligkeit des Kometen:

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Bei dem hellen Stern links unten (auf 7 Uhr) handelt es sich um Antares, der eine Helligkeit von +1 mag aufweist. Wie man sieht, ist ISON bereits deutlich heller und dürfte durchaus schon -2 bis -3 mag erreicht haben. Die auf dem Foto erkennbare Schweiflänge ist dabei mehr als 5° groß.

Die Wetteraussichten für Bonn sind in den nächsten Tagen leider etwas durchwachsen, aber es besteht durchaus Hoffnung auf eine erfolgreiche Beobachtung am Montag Morgen!

Wir wünschen allen Interessierten viel Erfolg!

 

Kometenseminar – Teil IV

Am 25. November 2013 fand im Seminarraum der Volkssternwarte der vierte und letzte Teil des Kometenseminars statt. Vor vielen interessierten Zuschauern berichtete Wilfried Bongartz aus der Praxis für die Praxis über die konkreten Möglichkeiten und Hilfsmittel bei der Kometenbeobachtung.

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Viele Hinweise zu den Vor- und Nachteilen unterschiedlicher Teleskoptypen bei der Kometenbeobachtung, zu Standorten, Zeitpunkten, Horizontbedingungen usw. brachten dem Zuschauer diverse nützliche Informationen, unterlegt mit vielen eigenen Kometenaufnahmen von Wilfried Bongartz.

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Die Volkssternwarte wünscht allen Kometenbeobachtern viel Erfolg bei der Beobachtung! Vielleicht bei einem der öffentlichen Beobachtungstermine?

 

Kometenjagd in Bonn

Beim wieder einmal sehr gut besuchten Forum Astronomie ging es diesmal um die Jagd nach Kometen – gestern, heute und in Zukunft.

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Referent Maik Meyer wusste vieles aus der Historie der Kometensuche zu berichten, unterlegt mit vielen Detailinformationen und gewürzt mit spannenden Hintergrundinfos und Anekdoten.

Nach seinem Vortrag war klar, trotz der zunehmend automatisierten Suche nach Kometen mit automatischer Himmelsdurchmusterung (surveys) bleiben immer noch genügend Raum und Chancen für Amateure übrig.

 

Das Kometenseminar – Teil III

Am 18. November fand im fast vollbesetzten Seminarraum der Volkssternwarte Bonn der dritte Teil des Bonner Kometenseminars statt. Referent war diesmal der Astrojournalist Daniel Fischer, der viel Interessantes aus der bisherigen Beobachtungsgeschichte des Kometen ISON (und auch Lovejoy) zu berichten wusste.

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Aber auch der praktische Teil kam beim Publikum hervorragend an. Mittels genauer Berechnung der Ephemeriden unter Berücksichtigung der jeweiligen  Sonnen- und Kometenstände gab es genaue Vorhersagen für eine mögliche Sichtbarkeit (klarer Himmel vorausgesetzt!).

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Die Besucher waren sehr interessiert an diesen optimalen Beobachtungszeitpunkten, an denen sich auch die öffentlichen Beobachtungstermine der Volkssternwarte orientieren.

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Besonders die „merkwürdige“ Bahn des Kometen, die die Ekliptik schneidet, aber von der sich immer weiter bewegenden Erde unter kontinuierlich veränderten Blickwinkeln wahrgenommen wird, stieß auf großes Interesse.

Folgende Internet-Adressen wurden von Fischer hervorgehoben:

Hinweis auf Folgeveranstaltungen:

Forum Astronomie : Donnerstag, 21.11., 20:00 Uhr (Argelander-Institut)
Öffentliche Beobachtung : Samstag, 23.11., 6:30 Uhr (Alter Zoll)
Kometenseminar IV : Montag, 25.11., 19:00 Uhr (Refraktorium)