Auf den Spuren der alten Seefahrer

Astronavigationskurs 2025
Ein Einblick in die astronomische Navigation mit praktischen Übungen

Beide Termine sind zusammen ein Kurs
am 15. + 16. März 2025 und 22. + 23. März 2025
jeweils 10.00 bis ca. 16.00 Uhr
im
Refraktorium der Volkssternwarte Bonn, Poppelsdorfer Allee 47, Bonn

Veranstalter sind:

Bonner Segelgemeinschaft e.V.
Mitglied im Deutschen Seglerverband

Volkssternwarte Bonn e.V.

 

 

 

Wir begeben uns zunächst auf eine Reise mit den alten Seefahrern und lernen ihre oftmals einfachen, aber effektiven Navigationsmethoden kennen, mit denen sie weit entfernte und manchmal noch unbekannte Ziele erreichten und vor allem, auch wieder nach Hause fanden. Bereits damals kannten Kolumbus, Magellan & Co. auch Verfahren der astronomischen Navigation, die wir heute noch anwenden.

Die astronomische Navigation ist heute vom Navigationssystem GPS und anderen elektronischen Verfahren verdrängt worden. Astronavigation ist aber auch heute noch ein zuverlässiges Navigationsverfahren bei Ausfall der Elektronik an Bord (Blitzeinschlag). Und Spaß macht es auch, sich mit diesem interessanten Teil der praktischen Astronomie zu beschäftigen.

Wie können wir mit Hilfe ausgewählter Himmelskörper ohne Computer unsere Position feststellen? Die Beantwortung dieser Frage und der Umgang mit Sextanten sind das Ziel dieses Kurses.

Eine ausführliche Beschreibung des Inhalts findet sich hier : Astronavigation-2025 (pdf)

Eine  Teilnahme an diesem Seminar ist ausschließlich mit vorheriger Anmeldung möglich.

Es sind noch Plätze verfügbar. Kurzfriststige Anmeldung bitte an cremer@volkssternwarte-bonn.de.

 

Astrovorschau für Bonn (März/April 2025) von Paul Hombach

Merkur zeigt sich Anfang März am Abendhimmel, von dem sich Venus zurückzieht. Nach ihrem Seitenwechsel spielt Venus die Rolle des Morgensterns. Jupiter und Mars bleiben am Abendhimmel zu sehen. Saturn wendet der Erde – leider unbeobachtbar – seine Ringkante zu. Am 29. März, dem Tag der partiellen Sonnenfinsternis, findet der bundesweite Tag der Astronomie statt.

Am 20. März tritt mit dem kalendarische Frühlingsbeginn die Tag-und-Nacht-Gleiche ein, doch unter Berücksichtigung der Dämmerung kippt bereits einige Tage zuvor das Verhältnis von Taghelle und Nacht zugunsten Ersterer. Am Sonntag, den 30. März werden die Uhrzeiger um eine Stunde auf Sommerzeit MESZ vorgestellt. Die Abende bleiben länger hell, die Nächte verkürzen sich – das bleibt nicht ohne Folgen für den Wintersternhimmel. Das Wintersechseck, bestehend aus Rigel im Orion, Aldebaran im Stier, Kapella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen, Prokyon im Kleinen und Sirius im Großen Hund ist im März noch am Abendhimmel gut platziert – zur Zeit ergänzt durch Jupiter und Mars –, Anfang März im Süden, zu Monatsende im Südwesten. Von dort ziehen sie sich bis auf ihre nördlichen Vertreter wie Zwillinge und Fuhrmann im Laufe des April zurück. Gleichzeitig erreicht mit dem Löwen das Frühlingssternbild par excellence seinen Platz im Süden: Mitte März gegen 23:00 Uhr MEZ, Mitte April um 22:00 Uhr MESZ. Regulus, der Hauptstern des Löwen, bildet gemeinsam mit Arktur im Bärenhüter und Spica in der Jungfrau die informelle Figur des Frühlingsdreiecks. Östlich des Bärenhüters ist die nördliche Krone ein kleines, aber feines Muster. Noch immer warten Sternfreunde darauf, dass sich etwas links des Sternenbogens die Nova T CrB zeigt – sie wäre nach 80 Jahren wieder fällig und sollte bei einem Ausbruch für wenige Tage mit freiem Auge zu sehen sein. Steht der Löwe im Süden, nähert sich der bekannte »Große Wagen«, Teil des Sternbildes Großer Bär (bzw. Bärin), dem Zenit.

Blick an den Bonner Nachthimmel am Abend des Tages der Astronomie, dem 29. März 2025, um 21:00 Uhr MEZ. Die Wintersternbilder, ergänzt durch Jupiter und Mars, stehen im Südwesten. Grafik erstellt mit Stellarium

Merkur bietet die beste Abendsichtbarkeit des Jahres. Am 8. März erreicht er seinen größten Winkelabstand zur Sonne, die Tage davor bieten die beste Chance, den innersten Planeten in der Abenddämmerung, etwa eine Dreiviertelstunde nach Sonnenuntergang, mit bloßem Auge über dem Westhorizont zu finden. Venus, die ihre Rolle als Abendstern beenden wird, dient diesmal als Aufsuchhilfe, sie leuchtet oberhalb des schwächeren Merkur. Am 1. März steht die zunehmende neue Mondsichel zwischen beiden. Merkur nähert sich Venus nach dem 8. März noch etwas an, da verblasst er schon wieder und Venus strebt mit großen Schritten ihrer inneren Konjunktion entgegen, die am 23. März eintreten wird. Dann überholt Venus die Erde auf ihrer Innenbahn. In den Tagen davor zeigt sich Venus – bereits im Fernglas erkennbar – als schmale Sichel. Nach dem 23. März taucht Venus als Morgenstern vor Sonnenaufgang im Osten in der Morgendämmerung auf.

Zu Beginn der nautischen Dämmerung zeigt sich ein schöner Reigen aus Venus, der neuen Mondsichel und Merkur am Abendhimmel. Blick nach Westen am 1. März 2025 um 18:50 Uhr MEZ. Grafik erstellt mit Stellarium

Mars in den Zwillingen stand Mitte Januar in Opposition. Der Rote Planet ist inzwischen wieder rechtläufig im Sternbild Zwillinge unterwegs und beendet damit seine Oppositionsschleife. Am 10. April bildet er schon zum zweiten Mal in diesem Jahr Mars eine Linie mit Kastor und Pollux. Leider geht die Helligkeit des äußeren Erdnachbarn in den kommenden Wochen erkennbar zurück. Jupiter im Stier hält sich noch am Abendhimmel. Ihm geht es wie dem Wintersternhimmel insgesamt: Im März noch ein Blickfang am Abendhimmel, im April verkürzt sich die Sichtbarkeit drastisch. Saturn ist ein geradezu tragischer Fall: Er steht am 12. März in Konjunktion, also unbeobachtbar mit der Sonne am Taghimmel. Am 23. März wendet er der Erde genau die Kante seines Ringsystems zu, was uns leider entgeht. Wie spannend wäre es, gerade jetzt den Ringplaneten zu sehen! Wenn die Erde schon von der Ringsüdseite auf die noch von Norden beschienenen Ringe blickt, sind diese mit dem Teleskop betrachtet ein dunkler Strich vor dem Planeten. Das ändert sich erst mit dem Durchgang der Sonne durch die Ringebene nach Süden am 6. Mai. Saturn kehrt leider nur zögerlich an den Morgenhimmel zurück und ist vielleicht Ende April mit dem Fernglas vor Sonnenaufgang zu erspähen. Eine Chance hierzu bietet sich am 25. April, wenn Venus und die Mondsichel als Aufsuchhilfe dienen können.

Knappe Sache: Der abnehmende Mond beim Morgenstern Venus und dem eben wieder auftauchenden Saturn, der nur vier Grad hoch steht. Blick nach Osten am 25. April 2025 um 5:50 Uhr MESZ. Grafik erstellt mit Stellarium

Nach dem Neumond des 28. Februar ist bereits am 1. März die schmale, zunehmende Sichel wieder tief am noch hellen Abendhimmel zu finden. Der Vollmond des 14. März bringt eine totale Mondfinsternis, die von Bonn aus aber nur in ihren zaghaften Anfängen zu sehen ist. Wenn der untergehende Vollmond um 6:10 Uhr MEZ den Kernschatten der Erde berührt, steht er nur noch sechs Grad hoch über dem westlichen Bonner Horizont.

Die Mondfinsternis am frühen Morgen des 14. März 2025 ist –wenn überhaupt – nur in ihren Anfängen zu sehen. Hier ist der vierfach vergrößert Mond um 6:24 Uhr MEZ dargestellt, in nur vier Grad Höhe über dem Westhorizont mit erkennbarem Kernschatten. Grafik erstellt mit Stellarium

Der Neumond des 29. März geht mit einer partiellen Sonnenfinsternis einher. Diese ist für Deutschland zur Mittagszeit in voller Länge zu beobachten. Für den Standort Volkssternwarte Bonn berührt der Neumond um 11:09:03 Uhr MEZ die Sonne, das Maximum wird mit 20% Bedeckung um 12:10:06 Uhr erreicht. Die Finsternis endet um 13:01:50 Uhr MEZ. Es gilt der Hinweis, dass bei der Beobachtung einer partiellen Sonnenfinsternis die gleichen Sicherheitsvorkehrungen wie bei normalen Sonnenbeobachtungen gelten. Zur Vermeidung von Augenschäden sind vor den Objektiven geeignete Filter anzubringen. Alternativ kann man die Projektionsmethode verwenden. Wie solche Methoden anzuwenden sind, hat Daniel Fischer im Jahr 2016 anlässlich des Merkurdurchgangs vor der Sonne beschrieben. An diesem 29. März findet auch der bundesweite Tag der Astronomie der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) statt, vielerorts sind öffentliche Beobachtungen geplant: Zur Sonnenfinsternis bei der Volkssternwarte Bonn, sowie abends um 19:00 Uhr MEZ auf dem Gelände der Steyler Missionare an der Hangelarer Heide (Zugang vom Freibadparkplatz) durch den Köln-Bonner Astrotreff (KBA). An Palmsonntag, dem 13. April steht der erste Frühlingsvollmond am Himmel. Am folgenden Sonntag, dem 20. April, ist Ostern. Für den 27. April steht wiederum ein Neumond im Kalender.

Zum Maximum der Sonnenfinsternis sind für Bonn um 12:10 Uhr MEZ 20% der Sonnenscheibe bedeckt. Das Ereignis ist nicht mit ungeschütztem Auge zu sehen (s. Sicherheits- und Beobachtungshinweise)! Grafik erstellt mit Stellarium

Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Spaß beim Beobachten!

Montagsvortrag am 24. Februar 2025 – „Sind wir allein im All?“

um 19:00 im Refraktorium

Referent: Paul Hombach

Unendliche Weiten – „Wenn wir die Einzigen im Universum sein sollten, wäre das eine ziemliche Platzverschwendung“ Zitat aus dem Film „Contact“ (Aufnahme: Hubble Space Telescope)

Es gehört zu den großen Menschheitsfragen: Gibt es in den Weiten des Alls außer uns noch weiteres Leben? Vielleicht sogar ganze Zivilisationen? Wie wahrscheinlich ist das? Wie können wir solches Leben entdecken? Oder hat es uns schon gefunden?

 

Aber was Gegenstand wilder Spekulationen und fantastischer Science-Fiction-Geschichten ist, lässt sich nach bestem Stand der Wissenschaft zumindest schätzen. Der Astronomiejournalist Paul Hombach erzählt die spannende Geschichte der Suche nach »denen da draußen«.

 

 

 

 

 

Paul Hombach ist Musiker, Komponist und Mitglied des Ensembles im Improvisationstheater „Springmaus“ in Bonn.

Er ist Redakteur der Zeitschrift „Astronomie – Das Magazin“, gefragter Redner in Sachen Astronomie und versteht es, faszinierende Fakten verständlich zu präsentieren und Menschen für den Sternenhimmel zu begeistern.

 

 

 

Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diesen Link zur Anmeldeseite. Der Eintritt beträgt 4,- € und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn kostenlos.

 

 

Mond und Planetenbeobachtung im Winter 2024/2025

Ab 4. November startet zu den montäglichen Öffnungszeiten („Treffpunkt Refraktorium“ ab 18:30) wieder die Wintersaison für die Beobachtung des Sternenhimmels an den Teleskopen der Volkssternwarte. Sofern der Himmel klar ist und kein Vortrag auf dem Programm steht (s. Kalender auf der Webseite), können Besucher einen Blick durchs Teleskop auf die Objekte des Nachthimmels werfen.

Besonders interessant, vor allem auch für Kinder, und unter dem aufgehellten Stadthimmel gut zu beobachten, sind natürlich der Mond und die Planeten.

Da das Sichtfenster am Standort der Sternwarte durch Bäume und Häuser eingeschränkt ist und die Planeten über den Himmel wandern, kommen nur bestimmte Montagstermine in Frage.

Saturn + Neptun:  4.11.; 11.11.; 18.11.; 25.11.

Jupiter + Uranus: 30.12.; 6.1.25; 13.1.; 20.1.; 27.1.; 3.2.; 10.2.; 17.2.; 24.2.

Mars: 3.2.25; 10.2.; 17.2.; 24.2.;10.3.

Mond: 11.11.; 9.12.; 6.1.25; 10.2.; 10.3.

Falls Sie einen Besuch zu einem der Termine planen, hilft es uns bei der Vorbereitung, wenn Sie sich am Wochenende kurz per Email ankündigen. Einem spontanen Besuch steht jedoch auch nichts entgegen.

 

Montagsvortrag am 27. Januar 2025 „Supernovae – Wie Sterne explodieren“

Referent: Prof. Dr. Norbert Langer

Die Supernova SN2020fqv (Quelle: Peter Oden)

Manche Sterne explodieren am Ende ihrer Entwicklung. Wie aber überwinden diese die Gravitation, expandieren fast lichtschnell und erzeugen eine riesige Leuchtkraft?

Dafür hat die Natur verschiedene Rezepte, die wohl allesamt realisiert werden.

Gut sie zu kennen, denn die nächste Supernova kommt bestimmt.

 

 

 

 

 

Professor Langer war als DAAD-Stipendiat an der Universität Tokio und am Bosscha Observatorium des Bandung Institute of Technology in Indonesien. Seit Sommer 2009 forscht er an der Universität Bonn am Argelander-Institut für Astronomie.

Sein Schwerpunkt liegt dabei auf der Physik und Evolution massereicher Sterne, einschließlich ihrer Endstadien als Supernovae und Neutronensterne oder Schwarze Löcher.

 

 

 

 

Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diesen Link zur Anmeldeseite. Der Eintritt beträgt 4,- € und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn kostenlos.

25 Jahre Bonner Sternenhimmel (Bonner Sommerhimmel)

Seit nunmehr 25 Jahren gibt es den Bonner Sternenhimmel (Bonner Sommerhimmel). 286 mal mit rund 8.500 Besuchern haben Jörg Stegert und Dr. Andreas Maul von der Volkssternwarte mit nur einer kurzen Unterbrechung während der Corona-Zeit diese Veranstaltung durchgeführt.

Im Rahmen eines kleinen Festaktes wurde dies mit rund 50 Gästen gefeiert.

Besonderer Dank gilt Herrn Professor Dr. Michael Kramer, der dankenswerterweise auch den Vortrag an diesem Jubiläumstermin gehalten hat.

Ein herzliches Dankeschön geht ebenfalls an Herrn Dr. Michael Geffert für die jahrelange Mitarbeit und Referentensuche und gleichermaßen auch an Herrn Dr. Norbert Junkes und Dr. Jürgen Kerp, die ebenfalls wertvolle Unterstützung bei der Referentensuche geleistet haben.

Posthumer Dank geht an Prof. de Boer, der schließlich erst die Veranstaltung im Jahr 2000 möglich gemacht und mit seinem Rat begleitet hat.

Dank gebührt auch den jetzigen Institutsdirektoren, ob sie nun an diesem Festakt anwesend waren oder es nicht ermöglichen konnten, die die Fortführung der Veranstaltungsreihe auch nach den Teleskopwechseln ermöglicht haben. Und selbstverständlich bedanken wir uns auch bei den zahlreichen Referent:innen, die mit immer wieder spannenden Vorträgen zum Gelingen dieser Reihe beigetragen haben!

Astrovorschau für Bonn (Januar/Februar 2025) von Paul Hombach

Zum Jahresauftakt ist Venus im größten Glanz das Highlight am Abendhimmel. Jupiter strahlt mit dem Wintersechseck um die Wette, Mars gelangt in Opposition zur Sonne. Saturn zieht sich vom Abendhimmel zurück, wird zuvor jedoch am 4. Januar vom Mond bedeckt. Merkur beginnt Ende Februar eine respektable Abendsichtbarkeit.

Die längsten Nächte sind Geschichte, und die Tageslänge legt spürbar zu. Die Bonner Sonnenuntergänge verspäten sich vom 1. Januar bis zum 1. März von 16:37 auf 18:13 Uhr MEZ, die Aufgänge verfrühen sich von 8:32 auf 7:13 Uhr MEZ. Die Kulminationshöhe der Sonne klettert im gleichen Zeitraum von gut 16° auf 32°.

Der Bonner Nachthimmel am 1. Februar 2025 um 20:00 Uhr MEZ bietet die Wintersternbilder prominent im Süden, dazu einen Planetenreigen vom untergehenden Saturn im Westen über Venus, die Besuch von der zunehmenden Mondsichel erhält, über den hellen Jupiter im Stier zu Mars in den Zwillingen. Im Osten geht der Löwe auf. Grafik erstellt mit Stellarium

In den noch langen Nächten lässt sich der komplette Reigen von den Herbst- über die Wintersternbilder bis zu den Konstellationen den Frühjahrs und Frühsommers beobachten. Mitte Januar ist es um 18:00 Uhr MEZ dunkel genug, um im Westen sogar noch die Sommersterne Wega und Deneb in Leier und Schwan zu sehen, das Herbstviereck Pegasus steht im Südwesten. Um 20:00 Uhr ist das Wintersechseck, bestehend aus Rigel im Orion, Aldebaran im Stier, Kapella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen, Prokyon im Kleinen und Sirius im Großen Hund, komplett im Osten erschienen. Zwei Stunden später erreicht der Orion den Meridian. Die ohnehin sternreiche Region der Wintersternbilder wird in diesem Jahr durch Jupiter und Mars zusätzlich aufgehübscht. Um Mitternacht hat Sirius seinen Höchststand im Süden hinter sich, den Südosten nimmt mit dem Löwen ein klassisches Frühlingssternbild ein. Der Große Bär nähert sich dem Zenit. Um 2:00 Uhr MEZ sind Arktur im Bärenhüter und die Nördliche Krone (deren Nova T CrB bis Ende 2024 immer noch nicht ausgebrochen war) im Osten erschienen. Um 6 Uhr in der Frühe sind es erneut Wega und Deneb – jetzt allerdings im Ostnordosten –, die den Himmel zieren und daran erinnern, dass auf jeden Winter wieder ein Sommer folgt. Mitte Februar ist die gleiche Szenerie bereits zwei Stunden früher zu beobachten.

Am Abend des 28. Februar kann Venus als Aufsuchhilfe für den darunter stehenden Merkur dienen, der seine Abendsichtbarkeit begonnen hat. Blick nach Westen um 18:45 Uhr MEZ. Grafik erstellt mit Stellarium

Merkur beginnt Ende Februar seine beste diesjährige Abendsichtbarkeit, die erst um den 8. März ihren Höhepunkt findet. Venus durchläuft ihre perfekte Sichtbarkeit als Abendstern, erreicht am 9. Januar ihren maximalen Sonnenabstand und am 14. Februar ihre größte Helligkeit. Besser und auffälliger geht’s nicht! Im Teleskop ist zu beobachten, dass die Venus am 12. Januar als »Halbvenus« erscheint. Danach wird die Erdnachbarin, die uns im März auf ihrer Bahn innen überholen wird, zur immer schmaleren und größeren Sichel. Zwischen dem 17. und 19. Januar zieht Venus nah an Saturn vorbei. Der zieht sich zwar vom Abendhimmel zurück, hat aber noch einige spektakuläre Highlights in petto: Am Abend des 4. Januar wird Saturn von der zunehmenden Mondsichel bedeckt! Für Bonn beginnt die Bedeckung mit dem unbeleuchteten Mondrand voraus um 18:28 Uhr MEZ. Um 19:35 Uhr erscheint Saturn wieder am hellem Mondrand. Erst im Dezember 2036 wird wieder eine Saturnbedeckung von Deutschland aus sichtbar sein. Nur teleskopisch beobachtbar sind die Schattenwürfe des großen Satunmondes Titan auf den Planeten am frühen Abend des 7. und 23. Januar sowie am 7. Februar. Am 24. Februar ist sogar Titan selbst im Durchgang nebst Schatten zu sehen, allerdings ist Saturn dann nur noch mühsam tief in der Dämmerung im Westen aufzufinden.

Am Abend des 4. Januar 2025 wird Saturn vom zunehmenden Mond bedeckt. Anblick bei mäßiger Vergrößerung um 18:28 Uhr MEZ. Grafik erstellt mit Stellarium

Mars in den Zwillingen steht am 16. Januar in Opposition zur Sonne und ist sowohl dank seiner Helligkeit als auch wegen seiner hohen Position am Himmel optimal zu beobachten. Mitte Januar bildet Mars eine Linie mit Kastor und Pollux. Jupiter im Stier stand am 7. Dezember in Opposition zur Sonne und bleibt ein gut sichtbares, strahlend helles Beobachtungsobjekt vom Abend bis in die zweite Nachthälfte hinein. Uranus, rund acht Grad südlich der Plejaden, bleibt ein Fernglasobjekt am Abendhimmel.

Ereignis mit Seltenheitswert: Der Schatten des Saturnmondes Titan auf dem Ringplaneten und Titan selbst im Durchgang am 24. Februar 2025 um 17:20 Uhr MEZ, Simulation mit sehr hoher Vergrößerung. Die Beobachtungsumstände werden schwierig sein, Saturn steht tief in der hellen Dämmerung. Grafik erstellt mit WinJUPOS

Der Vollmond des 13. Januar erreicht noch einmal große Höhen am mitternächtlichen Firmament. Nach dem Neumond am 29. Januar zeigt sich bereits am 30. eine haarfeine neue Sichel in der Abenddämmerung im Südwesten. Am 12. Februar ist wieder Vollmond, gefolgt vom Neumond des 28. Februar.

Für das neue Jahr 2025 wünschen Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn allen Leserinnen und Lesern Glück, Gesundheit und viel Freude mit den Sternen!