Tag der offenen Tür 2024

Auch in diesem Jahr haben wieder zahlreiche Besucher (698) den Tag der offenen Tür der Volkssternwarte Bonn besucht, sich die Vorträge angehört und bei den Führungen im Rahmen des Tags des offenen Denkmals eine Menge über die Historie der alten Argelander-Sternwarte erfahren oder sich im Seminarraum den Sternenhimmel mit der Planetariums-Software „Stellarium“ erklären lassen.

Im Außengelände konnten sich die Kinder sich beim Bau und Start von „Luft-Raketen“ austoben und hatten eine Menge Spaß dabei.

Interessierte hatten die Möglichkeit, sich über Bücher auf unserem Bücherflohmarkt zu informieren und durch Spezialteleskope eindrucksvolle Details auf der Sonnenoberfläche live zu beobachten. Da waren nicht nur Sonnenflecken zu sehen (im Weißlicht-Teleskop), sondern auch die Granulation der Sonnenoberfläche und eine Reihe eindrucksvoller Protuberanzen (im H-Alpha Teleskop bei 656,281 nm Wellenlänge).

Vielleicht sehen wir ja einige Besucher im Herbst und Winter bei unseren Öffnungszeiten wieder. Dann, um sich an dunklen sternenklaren Abenden Mond, Planeten und andere Himmelsobjekte der Saison durchs Fernrohr anzuschauen oder vielleicht auch um selbst das Hobby Astronomie für sich zu entdecken.

Die Volkssternwarte Bonn freut sich über zahlreiche Gäste beim „Treffpunkt Refraktorium„.

Astrovorschau für Bonn (September/Oktober 2024) von Paul Hombach

Merkur zeigt im September eine günstige Morgensichtbarkeit, Venus ist zögerlicher Abendstern. Saturn steht mit schmalen Ringen in Opposition, Mars und Jupiter sind am besten in der zweiten Nachthälfte zu sehen. Am 22. September tritt die Herbsttagundnachtgleiche ein. Himmelshighlights sind die partielle Mondfinsternis am Morgen des 18. September und das beste Sichtbarkeitsfenster für Komet Tsuchinshan-ATLAS im Oktober. Am abendlichen Sternhimmel geht der Sommer in die Verlängerung.

Rund um den kalendarischen Herbstanfang, der 2024 auf den 22. September fällt, ist der Rückzug des lichten Tages besonders auffällig. In Zahlen heißt das für die Sonne, dass sie am 1. September noch von 6:46 bis 20:18 Uhr MESZ vom Bonner Himmel scheint, am 31. Oktober von 7:22 bis 17:09 Uhr – dann in MEZ angegeben, denn die Sommerzeit endet am 27. Oktober.

Durch die frühere Dunkelheit halten sich die Konstellationen des Sommerhimmels und sogar einige Frühlingssternbilder wacker am Abendhimmel. So ist in den Abendstunden im Westen links oberhalb des hellen Arktur noch die Nördliche Krone zu sehen, wo immer noch (Stand Ende August) jederzeit die Nova T CrB erscheinen sollte. Das Sommerdreieck mit den Sternbildern Adler, Schwan, Leier und dem Band der Milchstraße ist bis weit in den Herbst hinein prominent am Abendhimmel vertreten. Im Laufe der länger werdenden Nacht stellt sich der Anblick des gestirnten Himmels auf Herbst um. Anfang Oktober steht das Herbstviereck, der Pegasus, um Mitternacht im Süden. In der zweiten Nachthälfte hält der Winter Einzug. Das Wintersechseck mit den Sternbildern Stier, Fuhrmann, Orion, Kleiner und Großer Hund und den Zwillingen ist Anfang September ab 5:30 Uhr MESZ, Anfang Oktober ab 3:30 Uhr MESZ vollständig im Südosten vertreten.

Anblick des Bonner Abendhimmels am 1.10.2024 um 22:00 Uhr MESZ, Blickrichtung Süden. Im Westen sind noch Frühlingssternbilder wie der Herkules zu sehen, im Südwesten steigt die Sommermilchstraße vom Schützen aus auf, vorbei an Atair im Adler und Wega in der Leier bis zur zenitnahen Kassiopeia. Saturn im Wassermann erhellt im Südsüdosten eine eher sternarme Gegend. Auf das Herbstviereck des Pegasus im Südosten folgen weiter östlich der Widder und bald der Stier. Grafik erstellt mit Stellarium

Merkur ist in der ersten Septemberhälfte am Morgenhimmel zu finden. Die besten Tage für eine Beobachtung mit bloßem Auge liegen bei guten Sichtverhältnissen zwischen etwa dem 3. und 12. September, kurz vor 6 Uhr MESZ Blickrichtung Ostnordosten. Venus kann zwar ihren Abstand zur Sonne ausbauen, ist aber trotzdem ein kniffeliges Objekt in der Abenddämmerung tief im Südwesten sehr bald nach Sonnenuntergang. Der Abendstern zieht seine Bahn weit südlich am Firmament und steht flach zum Horizont. Ende Oktober geht er um 18:40 Uhr MEZ und damit rund anderthalb Stunden nach der Sonne unter.

Blick nach Ostnordosten am Morgen des 1. September 2024 um 5:45 Uhr MESZ. Die schmale abnehmende Mondsichel begegnet Merkur, der seine Morgensichtbarkeit beginnt. Grafik erstellt mit Stellarium

Mars hat mit Jupiter im August am Sternhimmel die Plätze getauscht, im September sind beide Planeten noch am besten in den frühen Morgenstunden beobachtbar. Ab Anfang Oktober geht Jupiter schon gegen 22:00 Uhr MESZ auf, Mars, inzwischen in den Zwillingen, betritt auch schon vor Mitternacht die Himmelsbühne. Saturn im Wassermann steht am 8. September in Opposition zur Sonne und ist die ganze Nacht zu sehen. Teleskopbeobachter werden über die nur vier Grad geöffneten Ringe staunen – im nächste Frühjahr wird uns Saturn die schmale Kante seines Ringsystems zuwenden. Uranus im östlichen Teil des Sternbilds Stier ist ab den späten Abendstunden zu beobachten, der Planet kratzt in Sachen Helligkeit an der Schwelle zur Freisichtigkeit. Jedes Fernglas zeigt ihn einfach als Lichtpunkt, in diesen Wochen ist er weniger als sechs Grad südwestlich der Plejaden zu finden. Neptun im Sternbild Fische steht am 21. September in Opposition, das heißt er ist nun nachts vergleichsweise günstig zu sehen. Zu seiner Beobachtung sind aber ein gutes Fernglas sowie eine Aufsuchkarte erforderlich. Zur Beobachtung empfehlen sich sowohl bei Uranus als auch Neptun die dunklen Nächte rund um die Neumondtermine.

Neumond ist am 3. September und 2. Oktober (inklusive einer ringförmigen Sonnenfinsternis, die im Südpazifik und von der Südspitze Südamerikas aus zu sehen ist). Beim Vollmond am 18. September kommt es zu einer partiellen Mondfinsternis, die von Bonn aus komplett sichtbar ist, allerdings bescheiden ausfällt: Sie dauert von 4:13 bis 5:17 Uhr MESZ, zum Maximum um 4:45 Uhr sind gerade einmal 9% des Mondes in den Kernschatten der Erde eingetaucht. Der abnehmende Halbmond vom 24. September ist der nördlichste in +/- 100 Jahren! Am 17. Oktober zieht der unverschattete Vollmond herbstlich-hoch über den Bonner Nachthimmel.

Maximum der Mondfinsternis vom 18. September 2024 um 4:45 MESZ für Bonn. Nur 9% des Mondes liegen im Kernschatten. Grafik erstellt mit Stellarium

Der große Unbekannte, vielleicht aber auch Star des Herbstes, ist der Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS). Mit einer Helligkeit von – je nach Prognose – zwei Größenklassen könnte er zwischen dem 13. und 21. Oktober für unsere Breiten eine beachtliche Abendvorstellung geben. Wo der Komet dann steht, ist bekannt: Er zieht, aus dem Sternbild Jungfrau kommend, durch die Schlange in den Schlangenträger, wo er leider rasch wieder verblasst. Wie hell er wirklich wird, werden wir erst sehen, wenn es soweit ist. Vielleicht ist der Komet ja das Highlight beim bundesweiten Tag der Astronomie am 19. Oktober.

Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) am 20. Oktober 2024 um 20:00 Uhr MESZ, Blickrichtung Westsüdwesten. Grafik erstellt mit Stellarium

Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Freude bei der Beobachtung!

Astrovorschau für Bonn (Juli/August 2024) von Paul Hombach

Merkur kann mit Mühe im Juli am Abendhimmel gefunden werden, gleiches gilt für Venus ab August. Saturn wird zum Planeten der ganzen Nacht und am 21. August vom Mond bedeckt. Jupiter und Mars begegnen sich am Morgenhimmel. Die Nachtlänge legt um fast drei Stunden zu.

Im Juli sind die kürzesten Nächte passé. Die sogenannten weißen Nächte, bei denen der Sonnenmittelpunkt nicht tiefer als 18 Grad unter den Nordhorizont sinkt, enden am 16. Juli. Noch kann es zur Sichtung von Leuchtenden Nachtwolken kommen, einige schöne derartige Displays waren Ende Juni über der Region zu bewundern. Die Sonne geht für Bonn am 1. Juli um 5:21 Uhr MESZ auf und 21:48 Uhr unter. Am 1. August steht sie von 5:57 bis 21:16 Uhr MESZ am Bonner Firmament.

Beim Blick an den hinreichend dunklen Himmel am 1. August um 23:00 Uhr MESZ finden sich im Westen und Südwesten noch Reste des Frühlingshimmels rund um den hellen Arktur im Bärenhüter. Weiterhin sollte man in jeder klaren Nacht die Nördliche Krone ein Stück östlich von Arktur im Blick halten, wo jederzeit die Nova T CrB ausbrechen kann. Den Sünden dominiert das Sommerdreieck, bestehend aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler. Vom Schützen am Südhorizont zieht sich das in neumondnahen Nächten schimmernde Band der Sommermilchstraße praktisch senkrecht nach Norden. Entlang ihres Pfades, der sie unter anderem durch das Sommerdreieck bis hoch zur Kassiopeia führt, sind zahlreiche schöne Deep-Sky-Objekte aufzustöbern, wie der Sternhaufen M 11 im Sternbild Schild, der Hantelnebel M 27 im Füchslein oder der schöne Doppelstern Albireo und Sternwolken im Schwan. Sternärmer geht es im Osten zu, wo das Herbstviereck des Pegasus die kommende kühlere Jahreszeit ankündigt.

Der Blick an den Bonner Nachthimmel am 1. August um 23:00 Uhr MESZ spannt von West nach Ost den Bogen der letzten Frühlingsbilder (Löwe, Jungfrau, Waage), über die Sommerkonstellationen (Skorpion, Schütze, Sommerdreieck) bis zu den Herbststernbildern (Steinbock, Wassermann, Pegasus). Im Ostsüdosten ist Saturn aufgegangen. Grafik erstellt mit Stellarium

Merkur bietet im Juli eine sehr bescheidene Abendsichtbarkeit. Für unsere Breiten ist wohl die Begegnung mit der zunehmenden Mondsichel am Abend des 7. Juli die beste Chance, den Planeten bei freier und klarer Horizontsicht mit dem Fernglas zu finden. Von beispielsweise mediterranen Urlaubsregionen aus ist Merkur hingegen leichter zu sehen: Je südlicher, desto besser. Venus hat es nicht leicht, in die Rolle des Abendsterns zu finden, zu flach ist die Lage der Ekliptik am Abendhimmel. Eine erste Chance zur Beobachtung bietet der 5. August, wenn die zunehmende Mondsichel rechts neben der Erdschwester steht. Für Bonn sollte man es gegen 21:20 Uhr MESZ versuchen, beide tief am Westhorizont zu erspähen. Auch Ende August geht die Venus erst eine Dreiviertelstunde nach der Sonne unter.

Mondsichel und Merkur am 7. Juli 2024 um 22:20 Uhr MESZ. In der hellen Dämmerung (Sonne 5 Grad unter dem Horizont) steht Merkur noch 5 Grad hoch im Westnordwesten. Grafik erstellt mit Stellarium

Mars wird langsam heller. Er ist am Morgenhimmel zu sehen und steht sehr nördlich am Himmel. Ab dem 12. Juli ist er im Sternbild Stier zu finden, dort zieht er am 15. und 16. nur rund eine Vollmondbreite südlich an Uranus vorbei – eine gute Gelegenheit, diesen Planeten mit dem Fernglas zu finden. Mars steuert danach seine nächste Planetenbegegnung an, er wird am 14. und 15. August nur rund 0,3 Grad nördlich von Jupiter stehen! Jupiter wiederum baut seine Morgensichtbarkeit kräftig aus: Am 1. Juli geht er um 3:23 Uhr MESZ, am 31. August schon um Mitternacht auf. Beide, Jupiter und Mars, stehen mit Plejaden und Hyaden / Aldebaran (dem »Goldenen Tor der Ekliptik«) in prominenter Nachbarschaft. Am Morgen des 31. Juli gesellt sich noch der abnehmende Mond hinzu – ein tolles Fotomotiv!

Schöne Konstellation am Morgenhimmel: Beim Blick nach Osten Am 31. Juli 2024 um 4:30 Uhr MESZ sind Mars, Jupiter und Mond nahe der Plejaden im aufziehenden Wintersternhimmel platziert. Grafik erstellt mit Stellarium

Saturn sorgt für das Himmelshighlight der Saison, denn er wird am Morgen des 21. August vom Mond bedeckt. Der Eintritt am östlichen Mondrand beginnt in Minute 5:30 Uhr MESZ und dauert inklusive schmaler Ringe rund 40 Sekunden. Der Austritt um 6:17 Uhr MESZ erfolgt zwei Minuten vor Sonnenaufgang in der schon sehr hellen Dämmerung. Ab Mitte Juli geht Saturn bereits kurz vor Mitternacht auf, am 31. August um 20:38 Uhr MESZ – Saturn wird zum Planeten der ganzen Nacht, denn seine Opposition am 8. September ist nicht mehr fern.

Saturn unmittelbar vor seiner Bedeckung am 21. August um 5:30 Uhr MESZ bei hoher Vergrößerung. Grafik erstellt mit Stellarium

Neumond ist (in MESZ gerechnet) am 6. Juli, Vollmond am 21. Juli. Auch dieser steht sehr südlich und erreicht um 1:16 Uhr MESZ für Bonn nur eine Höhe von 12 Grad im Süden – immerhin zwei Grad mehr als bei dem »Rekord-Vollmond« vom 22. Juni. Im August ist am 4. Neumond und am 19. Vollmond. Die Sternschnuppen der Perseiden, deren Maximum auf den 12. August fällt, bekommen es mit einem zunehmenden Halbmond zu tun, der allerdings schon bald nach 23 Uhr untergeht.

Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn wünschen allen Leserinnen und Lesern schöne Sommernächte und viel Freude beim Beobachten!

Astrovorschau für Bonn (Mai/Juni 2024) von Paul Hombach

Im Vorhersagezeitraum erreicht die Tageslänge ihr jährliches Maximum. Der Abend bleibt planetenfrei, während sich vom Morgenhimmel her die Himmelsbühne mit Saturn, Mars und schließlich Jupiter wieder füllt. Der Vollmond im Juni steht extrem weit südlich.

Der kalendarische Sommeranfang fällt in diesem Jahr auf den 20. Juni. An diesem Tag steht die Sonne rechnerisch von 5:17 bis 21:50 Uhr MESZ am Himmel. Die sogenannten weißen Nächte, bei denen die Sonne nicht mehr tiefer als 18 Grad unter den Horizont taucht, dauern vom 27. Mai bis zum 16. Juli.

Den Himmelsanblick in den kurzen Nächten bestimmen die Sternbilder des Frühlings und Frühsommers. Am 1. Juni um 23:00 Uhr MESZ, wenn die Dämmerung dunkel genug für den Anblick der Sterne geworden ist, fällt Arktur im Bärenhüter im Süden auf, während der Löwe als klassisches Frühlingssternbild in den Südwesten gerückt ist. Eher unauffällig ist die Waage, die sich dem Meridian nähert. Im Osten zieht mit Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler der Sommerhimmel auf. Zwischen Arktur und Wega liegen die Sternbilder Nördliche Krone (Hinweis: Weiterhin ist jederzeit mit einem Ausbruch der Nova T CrB zu rechnen, die Stand Ende April noch nicht aufgeleuchtet ist; siehe letzte Astrovorschau) und Herkules. Der ist für seine Kugelsternhaufen M 13 und M 92 bekannt. Unterhalb dieser Konstellation lockt auch der Schlangenträger mit einem attraktiven Angebot solcher schon im Fernglas sichtbaren Objekte, zu nennen sind hier M 9, M 10, M 12 und M 14 sowie natürlich M 5 in der benachbarten Schlange.

Der Blick an den Bonner Nachthimmel am 1. Juni um 23:00 MESZ. Während im Nordwesten die Zwillinge untergehen, zeigen sich Krebs und Löwe im Westen bzw. Südwesten. Den Süden des planetenfreien Himmels nehmen Bärenhüter und Jungfrau ein. Im Südosten steht der Herkules, im Osten Schwan und Leier. Diese Sommersternbilder werden erst gegen drei Uhr morgens den Süden erreichen. Grafik erstellt mit Stellarium

Merkur bleibt im Mai und Juni für unsere Breiten unsichtbar, gleiches gilt für Venus, die am 4. Juni hinter der Sonne her zieht. Mehr los ist am Morgenhimmel: Dort erscheint zunächst Saturn, gefolgt von Mars. Beide können ihre Sichtbarkeiten vor Sonnenaufgang in den kommenden Wochen ausbauen. Jupiter steht am 18. Mai unbeobachtbar in Konjunktion mit der Sonne. In der zweiten Junihälfte taucht er langsam wieder am Morgenhimmel auf.

Planetenreigen: Blick an den Bonner Morgenhimmel am 28. Juni 2024 um 4:00 Uhr MESZ. Im Südosten stehen Saturn und Mond, im Osten ist Mars zu sehen. Auch Jupiter im Stier ist wieder aufgetaucht. Grafik erstellt mit Stellarium

Am 8. Mai ist Neumond, einen Abend später kann man noch einmal eine steil zum Horizont stehende schmale Mondsichel am Nordwesthorizont bewundern. Am 23. Mai ist Vollmond, in der folgenden Nacht auf den 24. Mai kommt es zu einer engen Begegnung zwischen dem Mond und Antares im Skorpion. Am 31. Mai ist der abnehmende Mond in der Nähe Saturns zu sehen, bevor er am 6. Juni erneut in Neumondstellung gerät. Am frühen Abend des 16. Juni ist der Erdtrabant besonders nahe bei Spica in der Jungfrau zu sehen. Der Vollmond am 22. Juni ist der südlichste des Jahrzehnts und drittsüdlichste des Jahrhunderts. Er kulminiert für Bonn um 1:30 Uhr MESZ in nur 10 Grad Höhe! Je nach Bebauung wird man ihn in dieser hellen Sommernacht vom 21. auf den 22. Juni nicht einmal zu Gesicht bekommen!

Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Freude beim Beobachten!

Montagsvortrag am 29. April 2024 „Der Bonner Astronom Eduard Schönfeld – privat “

Referenten: Dr. Michael Geffert & Gisela Walter

Die Lebenserinnerungen der Tochter von Eduard Schönfeld erlauben einen einzigartigen Einblick in das Familienleben und in das persönliche Umfeld des Bonner Wissenschaftlers.

Edu­ard Schön­feld war ne­ben Fried­rich Wil­helm Ar­ge­lan­der der füh­ren­de As­tro­nom bei der Pla­nung und Durch­füh­rung der „Bon­ner Durch­mus­te­run­g“, dem ers­ten gro­ßen Stern­ver­zeich­nis der Neu­zeit. Mit ei­nem Stern­ka­ta­log von et­wa 450.000 Ster­nen und den zu­ge­hö­ri­gen Kar­ten schu­fen sie ein Stan­dard­werk, das für vie­le As­tro­no­men in al­ler Welt lan­ge Zeit ein un­ent­behr­li­ches Hilfs­mit­tel wur­de.

Die Durch­mus­te­rung ge­hört zu den be­deu­tends­ten wis­sen­schaft­li­chen Ar­bei­ten, die je im Rhein­land ent­stan­den sind. 1852-1859 war Schön­feld ma­ß­geb­lich an der Ar­beit am ers­ten (nörd­li­chen) Teil der Durch­mus­te­rung, die 1863 fer­tig­ge­stellt wur­de, be­tei­ligt, wäh­rend er 1875-1887 al­lein den zwei­ten (süd­li­chen) Teil der Durch­mus­te­rung er­stell­te und da­mit das Werk sei­nes in­zwi­schen ver­stor­be­nen Leh­rers voll­ende­te.

Bei diesem Vortrag mit Lesung werden Erinnerungen an den Astronomen aus dem neunzehnten Jahrhundert vermittelt. Gleichzeitig ist der Text aber auch ein spannendes Dokument der Bonner Stadtgeschichte.

 

Dr. Michael Geffert arbeitete an der Bonner Universität als Astronom und betreute dort die „Sammlung historischer Himmelsaufnahmen“.

Er leitet heute das Birtzberg Observatorium – ein virtuelles Observatorium für wissenschaftliche Auswertung historischer Fotoplatten, interdisziplinäre Astronomieprojekte und Bildungsveranstaltungen.

 

 

 

Gisela Walter war Studienrätin für Deutsch und Geschichte und liest für
ihr Leben gerne Biografien.

 

Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diese Anmeldungsseite.

Der Eintritt beträgt 3,- Euro und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn kostenlos.

 

Sonnenfinsternis in den USA am 8.4.2024

Livestreams der Sonnenfinsternis am Abend des 8. April 2024

20:00 Uhr bis 22:00 Uhr

 

Verfolgen Sie den Verlauf der totalen Sonnenfinsternis in den USA von Texas bis Maine auf der großen Leinwand im Refraktorium der Volkssternwarte Bonn.

Global Map Animation of Eclipse courtesy of Michael Zeiler (GreatAmericanEclipse.com) and Fred Espenak (EclipseWise.com)

Fotos: Sonnenfinsternis in Oregon, 21.8.2017, NASA/Aubrey Gemignani

Dazu gibt es Hintergrundinfos zu Entstehung und Verlauf einer Sonnenfinsternis, zur Beobachtung und einen Ausblick auf die nächste totale Sonnenfinsternis in Europa am 12. August 2026 in Spanien.

Quelle: solar-eclipse.info

 

Brauchen wir eine neue Kosmologie?

Doppelvortrag am 3. und 17. Juni von Dipl.-Phys. Dr. Jürgen Wirth
jeweis um 19:00 Uhr im Refraktorium

Die beiden Montagsvorträge in der Volkssternwarte von Prof. Kroupa im Januar und Prof. Blome im Februar haben sehr unterschiedliche Schlaglichter auf die heutigen kosmologischen Vorstellungen geworfen. Und nun kommen Berichte über die ersten Ergebnisse der Beoachtungen mit dem James-Webb-Teleskop über die Frühzeit des Universums, die manche Aussagen dieser Modelle in Frage stellen, z.B. über die Entwicklung der Galaxien kurz nach dem Urknall. In diesem Zusammenhang werden sogar diese Modelle selbst komplett in Frage gestellt. Aber was ist dran, brauchen wir wirklich eine neue Kosmologie?

Grafik: David A. Aguilar, Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics

Dieser Frage wird der Vortrag nachgehen, ausgehend von einer ausführlichen Darstellung der Grundlagen der Kosmologie und der zugrunde liegenden Beobachtungstatsachen. Die damit entwickelten Modelle werden vorgestellt, ebenso aber auch alternative Theorien. Schließlich werden die Folgerungen aus den neuesten Beoachtungen diskutiert und die Frage beanwortet, ob hieraus eine gänzlich neue Kosmologie abgeleitet werden muss.

Die Teilnahme ist kostenlos, Spenden für den Verein werden gerne angenommen.