Montagsvortrag in der Volkssternwarte: ‚Wie sich Exoplaneten verraten‘

Hunderte Planeten, die weit entfernte Sterne umkreisen, sind inzwischen nachgewiesen worden. Ermöglicht werden diese Entdeckungen durch unglaublich empfindliche und raffinierte Nachweismethoden.

Der Vortrag erklärt, wie man bei der Suche nach Exoplaneten vorgeht und stellt die wichtigsten Methoden vor. Eigene Computersimulationen des Dozenten ermöglichen einen anschaulichen und didaktisch aufbereiteten Zugang zu den astrophysikalischen Zusammenhängen.

Der Referent, Matthias Borchardt, ist seit 28 Jahren Lehrer für Physik und Mathematik. Zuerst lange Zeit an der Otto-Kühne-Schule in Bad Godesberg, dann für 6 Jahre im Auslandsschuldienst und nun seit 2006 am Tannenbusch-Gymnasium Bonn. Er integriert seit seit vielen Jahren Aspekte der Astronomie und Raumfahrt als kontextbildende Bausteine in den Unterricht, da es in NRW kein eigenes Fach  Astronomie gibt. Aktiv tätig ist er in der Lehrerfortbildung Astronomie, die vom Argelander-Institut Bonn und der Universität Köln jährlich angeboten werden.

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Der Vortrag findet am 29. Juni 2015 um 19:00 Uhr s.t. im Seminarraum der Volkssternwarte Bonn statt. Er richtet sich an die Mitglieder der Volkssternwarte Bonn und die besonders auch an die interessierte Bonner Öffentlichkeit. Der Eintritt beträgt 2,- Euro und ist für Mitglieder frei!

Sonnenbeobachtung fällt aus!

Wegen der ungünstigen Wetterprognosen (stark bewölkt, schauerartiger Regen, einzelne Gewitter mit lokalem Starkregen möglich) muss die im Veranstaltungskalender für heute Nachmittag (21.6.) angkündigte öffentliche Sonnenbeobachtung auf der Poppelsdorfer Allee leider abgesagt werden.

Die Chance Sonnenflecken und Protuberanzen durch unser Spezialteleskop zu beobachten haben Sie
jedoch – sofern der Himmel klar ist – noch bis mitte September jeweils montags zwischen 18 und 19 Uhr, während unserer Öffnungszeiten am Refraktorium (Poppeldorfer Allee 47).

Sonnenbeobachtung mit einfachsten Mitteln

Schon lange hatte ich vorgehabt, mir einmal den Kartonbausatz eines bekannten deutschen Herstellers für ein Sonnenprojektionsteleskop zuzulegen. Jetzt in den „weißen Nächten“, wo außer Mond- und Planetenbeobachtung wenig geht, war der richtige Zeitpunkt gekommen.

Der Bausatz für 20,- Euro enthält ein achromatisches Objektiv, zwei Zerstreuungsspiegel mit verschiedenen Brennweiten zur wirksamen Brennweitenverlängerung und Bildvergrößerung fast wie bei einem Cassegrain-Teleskop, einen Planspiegel und alle vorgestanzen Teile.

Zum Zusammenbau benötigt man eigentlich nur noch etwas lösungsmittelfreien Kleber und rund anderthalb Stunden Zeit. Danach steht das Prachtstück bereits betriebsbereit vor einem. Eine kleine Unklarheit in der Anleitung während der Bauphase konnte mit Hilfe von Hinweisen im Internet sofort gelöst werden.

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Das Projektionsteleskop benötigt keine weiteren Filter oder ähnliches und ist nach dem Zusammenbau sofort betriebsbereit. Die Ausrichtung auf die Sonne funktioniert nach dem Dobson-Prinzip und ist ganz einfach zu schaffen. Das Scharfstellen geschieht über ein Verschieben des Objektivtubus, was nicht ganz ruckelfrei möglich ist – aber ich spreche hier von einem Sonnenteleskop für 20,- Euro!

Dann kann das erstaunlich scharfe Bild der Sonne auf der eingebauten Projektionsfläche begutachtet werden. Deutlich erkennt man Sonnenflecken (immerhin eine kleine Gruppe war heute zu sehen) und natürlich zu gegebener Zeit auch Sonnenfinsternisse und Planetentransite.

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Das Bild ist völlig ausreichend hell, so dass durch Nutzung mitgelieferter Blenden das Bild dunkler und gleichzeitig noch etwas schärfer gemacht werden kann.

Die folgenden beiden Fotos entstanden lediglich mit einem Smartphone (iPhone 5), wobei die Sonnenflecken nur mit einer zusätzlichen App mit manueller Belichtungseinstellung sichtbar gemacht werden konnten.

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Um also schnell mal zu schauen, was auf der Sonne gerade los ist, ist dieses Grab’n’Go-Teleskop wunderbar geeignet. Aber auch für Sonnenbeobachtungen mit einer Gruppe oder besonders einer Kindergruppe ist es eine fantastische Investition. Lediglich der Projektionsschirm, der ebenfalls nur aus weißem Karton besteht, kann noch verbessert werden. Vielleicht stoße ich irgendwo mal auf ein Stück Projektionsleinwand, das sollte eine spürbare Verbesserung bringen.

Begeisterung beim Montagsvortrag „Rosetta/Philae“

Wir waren aufgrund des erwarteten Andrangs zu diesem Vortrag extra aus unserem Seminarraum in den Hörsaal des Institus für Medienwissenschaften ausgewichen (an dieser Stelle ebenfalls noch einmal ganz herzlichen Dank dorthin). Aber selbst hier wurden wir vom Ansturm förmlich überrolt. 76 Zuhörer konnten sitzen, weitere 20 hatten es sich am Rand auf den Tischen bequem gemacht und über 20 weitere Zuhörer folgten im Eingangsbereich dem Vortrag stehend. Leider mussten deshalb ab 18:50 Uhr die „Tore dicht gemacht“ werden, so dass 30 bis 40 weitere Interessierte den Vortrag nicht mehr genießen konnten, was wir selbst auch außerordentlich bedauert haben.

Neben vielen fachlichen Informationen gelang es dem Referenten Dr. Ulamec (Projektleiter des Philae-Projektes) immer wieder, den Spaß und die Emotionen in der Arbeit an diesem Projekt deutlich werden zu lassen.

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(Photo: Daniel Fischer)

30 Jahre Projektgeschichte (10 Jahre Planung, 10 Jahre Umsetzung, 10 Jahre Weltraumflug) entfalteten sich vor den Augen und Ohren der höchst interessierten Zuhörer.

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Wir danken Dr. Ulamec nochmals für diesen spannenden und mitreißenden Vortrag und möchten an dieser Stelle bereits auf den nächsten Montagsvortrag am 29. Juni (Matthias Borchardt, „Wie sich Exoplaneten verraten“) hinweisen.

Großer Rosetta-Vortrag zum aktuellen Stand des ehrgeizigen Weltraumprojektes

Zu den faszinierendsten Projekten bei der Erforschung des Weltalls gehört die Kometen-Mission Rosetta der Europäischen Weltraumorganisation ESA, in deren Rahmen eine Forschungssonde zu einem Kometen geflogen ist, ihn auf seiner Bahn begleitet und dabei intensiv erkundet.

Den Höhepunkt der Mission stellte die Landung der kleinen, autonomen Tochtersonde Philae auf dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko dar. Philae wurde von einem internationalen Konsortium unter Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und gebaut. Ziel der Mission ist die eingehende Untersuchung des Kometen, die Aufschluss über die Entstehung des Universums geben kann.

Über die Vorbereitungen bis hin zum aktuellen Stand der Ergebnisse berichtet der kommende Montags-Vortrag.

Der Referent, Dr. Stephan Ulamec, Projektleiter des Philae-Teams, baute sich schon als Schüler die Raketen schon selbst. “Mich hat die Physik und die Chemie schon immer fasziniert. Ich wollte wissen, wie die Welt entstanden ist und woraus sie eigentlich besteht.” Um das herauszufinden, studierte Ulamec in Graz Physik und Geophysik. Danach arbeitete er für die ESA, bevor er 1994 zur DLR nach Köln übersiedelte und hier von Anfang an das Philae-Projekt begleitete.

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Aufgrund der zu erwartenden regen Teilnahme findet dieser Vortrag nicht wie gewohnt im Seminarraum der Volkssternwarte Bonn statt, sondern im großen Hörsaal (Raumnummer 1.009) der Alten Sternwarte (heute Institut für Medienwissenschaft der Universität Bonn, Leitung: Frau Dr. Caja Thimm), ebenfalls an der Poppelsdorfer Allee 47. Der Zugang wird ausgeschildert sein.

Termin : Montag, 18. Mai 2015, 19:00 Uhr

Diverses am Himmel

Auch wenn es einmal nicht ganz klar am Himmel ist oder sich nur größere Wolkenlücken auftun, gibt es doch immer wieder schöne Sachen zu beobachten.

Am Dienstag (28. April) hätte ich gerne Jupiter beobachtet, aber die Luft war sehr unruhig und das Bild sehr kontrastschwach. Dafür bot der Mond einen herrlichen Anblick:

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Es handelt sich bei diesem Foto um 40 gestackte Einzelaufnahmen. Das Summenbild wurde abschließend leicht nachgeschärft und die Farbsättigung etwas angehoben, um die blauen Flächen auf dem Mond (unterschiedlicher Metallgehalt im basaltischen Flussgestein) zu betonen.

Gestern Abend (1. Mai) gab es wieder eine besondere Konstellation, da sich Merkur während seiner aktuellen Sichtbarkeitsphase ganz nahe bei den Plejaden befand. Wie in Bonn fast üblich behinderten trotz weitgehend freiem Himmel diverse Wolkenschwaden am Horizont die Sichtbarkeit. Aber kurz vor dem Verschwinden des innersten Planeten passten sowohl Merkur als auch die Plejaden genau in ein paar passende Wolkenlücken:

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Vortrag „Sterne im Westen der USA“

Am Montag, den 27. April 2015 findet in der Volkssternwarte Bonn e.V. um 19:00 Uhr s.t. der Vortrag „Sterne im Zeitraffer im Westen der USA“ im Rahmen der beliebten VortragsreiheMontags in der Sternwarte statt.

Aufgrund des großen Erfolges im vergangenen Jahr wird auch in diesem Jahr der weitgereiste Fotograf Michael Kunze wieder seine Aufnahmen präsentieren. Die faszinierenden Landschaften der Kanareninsel Teneriffa und des sagenhaften Südwestens der USA werden durch wunderschöne Zeitraffer entsprechend in Szene gesetzt. Wolken, die sich wie eine Brandung an die Berge Teneriffas legen und Nachtaufnahmen, die den Aufgang der Milchstraße über Gran Canaria zeigen. Die großen Nationalparks der USA werden im Licht des Mondes und der Sterne so gezeigt, wie man sie selten zu sehen bekommt.

Bild3Der Referent, Michael Kunze,  beschäftigt sich schon seit 22 Jahren mit dem Sternenhimmel. Er beobachte und fotografiere die Objekte unseres Sonnensystems sowie weit entfernte Galaxien, Nebel und Sternhaufen, die Deep-Sky-Objekte. Auf seinen vielfältigen Reisen erlebt er den Sternenhimmel an Orten absoluter Dunkelheit und erstellt seit ca. 4 Jahren dazu astronomische Zeitrafferfilme.

Veranstaltungsort ist der Seminarraum der Volkssternwarte, Poppelsdorfer Allee 47, 53115 Bonn.

Der Eintritt beträgt 2,- Euro und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn e.V. frei.

Diverses am Himmel

In den vergangenen Tagen gab es diverse interessante Sachen am Himmel zu beobachten. Zum einen steht Jupiter nach Sonnenuntergang bereits sehr hoch am Himmel und kann wunderbar beobachtet werden.

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Dann gab es am 19.04. abends eine wunderschöne Dreierkombination aus einem 24 Stunden jungen Neumond, dem Merkur, dessen aktuelle Sichtbarkeitsperiode gerade begonnen hat, und dem Mars. Auch wenn tagsüber herrliches Wetter gewesen war, lag dennoch eine leichte Dunstglocke über Bonn, die das Auffinden erschwerte. Auf dem folgenden Foto ist der Neumond zumindest zu erahnen und Merkur am linken Rand des obersten dunklen Wolkenstreifens zu erkennen.

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Gestern Abend stand dann der mittlerweile 3 Tage alte Mond (mit deutlichem aschgrauen Mondlicht) bei Aldebaran, was ebenfalls ein wunderschöner Anblick war.

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MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik

Gemeinsam mit dem DARC (vertreten durch W. Hombach, DL4KAL, OV Siebengebirge) findet in den Räumen der Volkssternwarte Bonn am 23. April ein zwangloses Treffen für alle, die an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik und ganz besonders an deren zahlreichen Querverbindungen interessiert sind, statt.

Der Eintritt ist frei.

23.04.2015, 19:00 Uhr, Seminarraum der Volkssternwarte Bonn, Poppelsdorfer Allee 47

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