Montagsvortrag am 25. November 2024 „Vom kosmischen Staub zu den Anfängen der Planeten“

Referentin: Dr. Hannah Zohren

Planeten sind uns wohlbekannte Objekte. Doch was genau macht Planeten eigentlich aus und wie entstehen sie? In diesem Vortrag geht es zurück zu den Anfängen der Planeten.

Dabei wird beleuchtet, unter welchen Bedingungen Planeten aus kleinsten Staubteilchen entstehen, welche Hürden es dabei zu überwinden gilt und wie wir diesen Prozess durch Experimente in Schwerelosigkeit besser verstehen können.

 

 

Dr. Hannah Zohren hat Physik und Astrophysik studiert und hat an der Universität Bonn promoviert. Hier hat sie im Bereich der Kosmologie an Beobachtungen von Galaxienhaufen und deren Massebestimmung gearbeitet.

Seit November 2022 arbeitet sie bei der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR in der Abteilung Forschung und Exploration.

Hier setzt sie Forschungsvorhaben im Zusammenhang mit Experimenten unter Schwerelosigkeit um.


Die Teilnehmerzahl ist limitiert
. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diese Anmeldungsseite.
Der Eintritt beträgt 3,- Euro und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn kostenlos.

In den Räumen der Volkssternwarte gilt eine Maskenempfehlung.

Montagsvorträge 2024

Liebe Mitglieder und Freunde der Volkssternwarte Bonn e.V.

Wir freuen uns, Ihnen jetzt bereits die Montagsvorträge für das kommende Jahr 2024 in unserer neuen Broschüre vorstellen zu können.

Über einen Klick auf die Titelseite gelangen Sie zur neuen Broschüre mit allen Themen und Terminen. Es erwartet Sie wieder einmal ein hochinteressanter Streifzug durch die verschiedensten Bereiche der Astronomie. Wir freuen uns auf Sie!

Die elektronische Anmeldung zu den einzelnen Vorträgen ist ab sofort möglich.

 

Montagsvortrag am 27. November 2023 „Sternentstehung in der Milchstraße“

© ESO/Y. Beletsky (Sky Image); ESO (APEX telescope);
Composite image created by C. Urquhart.

 

Die Milchstraße, vielen als helles Band am dunklen Nachthimmel bekannt, ist als unsere Heimat-Galaxie die Wiege der Menschheit. Doch wie ist unser Sonnensystem entstanden und warum befindet es sich dort, wo es heute ist? Wir werfen einen Blick auf die neusten Erkenntnisse zur Sternentstehung in der Milchstraße und deren Struktur und wollen uns zu guter Letzt der Frage stellen, wo die Entstehung von Leben besonders günstig zu sein scheint.

Dr. Carsten König studierte Physik (Diplom) an der Universität Bonn und promovierte anschließend in Astrophysik am Max-Planck-Institut für Radioastronomie. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am 100m Radioteleskop in Effelsberg und ist an verschiedenen Studien zur Sternentstehung in der Milchstraße beteiligt.

 

Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diese Anmeldungsseite.
Der Eintritt beträgt 3,- Euro und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn kostenlos.
In den Räumen der Volkssternwarte gilt eine Maskenempfehlung.

Astrovorschau für Bonn (November / Dezember 2023) von Paul Hombach

Jupiter steht Anfang November in Opposition, ist Star des Nachthimmels und wird nur vom strahlenden Morgenstern Venus übertroffen. Saturn hält sich am Abendhimmel, Merkur und Mars bleiben unsichtbar. Ein Highlight ist die Venusbedeckung am 9. November, die allerdings am Taghimmel stattfindet.

Auf dem Weg zu den kürzesten Tagen des Jahres – Winteranfang ist am 22. Dezember – lassen sich die Sternbilder des Sommerhimmels und sogar einige nördliche Frühlingssternbilder noch abends im Südwesten und Westen beobachten.

Zur Standardzeit 20:00 MEZ in der Mitte des Vorhersagezeitraums am 1. Dezember finden wir das Sommerdreieck mit den hellsten Sternen der Konstellationen Leier, Schwan und Adler noch bequem im Westsüdwesten. Rund um den Meridian schaut der Himmel herbstlich aus. Das Herbstviereck, markanter Teil des Pegasus, schickt sich an die Nord-Süd-Linie ganz zu überschreiten. Rechts unterhalb findet sich Saturn im Wassermann. Das geflügelte Pferd Pegasus wird von den dazugehörenden Figuren der Sternensage mit Perseus und Andromeda begleitet. Die königlichen Eltern der zu rettenden Dame, Kassiopeia (das Himmels-W) und Kepheus sind zenitnah hoch über unseren Köpfen und mit ihnen die nördlichen Bereichen des Milchstraßenbandes.

Folgt man diesem nordostwärts, so führt der Weg zum Fuhrmann mit der hellen Capella – da grüßt bereits ein Teil des Wintersechsecks. Um dieses komplett im Osten zu sehen, muss man allerdings noch rund drei Stunden warten, dann wird auch der helle Sirius tief im Südosten funkeln und die inoffizielle Figur komplettieren. Nun aber, um 20:00 Uhr erscheint der Südosthimmel unterhalb des Widders eher sternarm, Fische, Walfisch und Teile des Himmelsflusses Eridanus sind keine Hingucker. Umso strahlender kann sich in diesem Jahr der brillante Jupiter hier in Szene setzen.

Auf jeden Winter folgt ein Frühling, der lässt sich als „himmlischer Preview“ in den Stunden vor Sonnenaufgang blicken. Um 6:00 MEZ steht z.B. das Bonner Wappentier Löwe schon wieder im Süden. Im Südosten ist dann die Venus neben Spica in der Jungfrau zu sehen.

Abb. 1: Der Anblick des Bonner Nachthimmels am 1. Dezember um 20:00 MEZ zeigt das Sommerdreieck im Westen. Den Süden dominieren die Herbststernbilder rund um den Pegasus, im Osten sind große Teile des Wintersternhimmels aufgegangen. Ergänzt wird die Szenerie durch Saturn im Südwesten und Jupiter im Südosten. (Grafik erstellt mit Stellarium)

Merkur bleibt in den beiden Monaten für unsere Breiten unsichtbar, ebenso Mars, der im November von der Erde aus gesehen hinter der Sonne vorbei zieht. Hingegen ist Venus als glänzender Morgenstern vor Sonnenaufgang bis zum Jahresende weiter ein Blickfang.

Jupiter steht am 3. November in Opposition zur Sonne und ist die ganze lange Nacht hindurch zu sehen. Der Gasriese steht in diesem Jahr im Sternbild Widder und erreicht mit diesem nachts beachtliche Höhen über dem Horizont. Da Jupiter sich auf seiner Umlaufbahn im sonnennäheren Teil aufhält, ist er besonders hell – was Beobachter mit bloßen Auge erfreut. Im Teleskop erscheint er analog dazu etwas größer als in anderen Jahren und ist auch durch seine gute Höhe über dem Horizont ein Top-Beobachtungsziel. Am 22. Dezember steht der zunehmende Mond nahe bei Jupiter.

Saturn im Wassermann hält sich wacker am Abendhimmel. Der Ringplanet steht für Bonn Mitte November um 19:00 MEZ im Süden. Einen Monat später hat er zu Beginn der Dunkelheit seinen Höchststand im Süden schon hinter sich und wird gegen 22:00 Uhr den Südwesthorizont erreichen. Uranus sei noch erwähnt, da er am 13. Dezember in Opposition steht. Da an diesem Tag auch Neumond ist, wird die Beobachtung an dunklen Orten nicht durch Mondlicht gestört. Im Prinzip ist Uranus sogar knapp freisichtig zu erkennen. Doch man greift besser zum Fernglas, um den Planeten rund 12 Grad östlich von Jupiter und 2 Grad südlich des Sterns δ Ari zu finden.

Abb. 2: Begegnung zu Winteranfang: Am 22. Dezember steht der Mond nahe bei Jupiter, um 20:45 MEZ finden wir das Duo im Süden des Bonner Himmels. (Grafik erstellt mit Stellarium)

 Ein Highlight der nächsten zwei Monate ist zweifellos die Bedeckung der Venus durch den Mond am Vormittag des 9. November. Für Bonn beginnt die Verfinsterung um 10:51 MEZ und es dauert rund eine Minute, bis der Planet ganz vom beleuchteten Mondrand der zu 15% beleuchteten abnehmenden Mondsichel bedeckt wird. Zu Beobachtung ist wenigstens ein Fernglas nötig. Beide Gestirne stehen rund 37 Grad hoch im Südsüdwesten am Bonner Himmel, der Sonnenabstand beträgt gut 45 Grad, dennoch sollte man darauf achten, bei der Suche nach Venus und Mond nicht versehentlich die Sonne ins Visier zu nehmen. Um 12:02 MEZ wird der Morgenstern am dunklen Mondrand wieder sichtbar.

Abb. 3: Kurz vor der Bedeckung: Venus neben dem Mondrand am 9. November 2023 um 10:51 MEZ. (Grafik erstellt mit Stellarium)

Vollmond ist am 27. November und 27. Dezember. Der Vollmond des 27. Dezember ist extrem nördlich am Himmel unterwegs, er ist der nördlichste Vollmond seit 1969, dem Jahr der ersten Mondlandung! Mondlose Nächte bieten die Termine rund um die Neumonde des 13. November und 13. Dezember.

Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn wünschen allen Leserinnen und Lesern eine friedliche Weihnachtszeit, guten Rutsch und viel Freude bei der Beobachtung!

 

DLR Astroseminar 2024

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) veranstaltet auch 2024 wieder das beliebte Astroseminar. In diesem Jahr beleuchten sieben Vorträge das Thema „Magnetfelder im Kosmos„.

Die obige Übersicht gibt es zum Download als PDF (Astroseminar 2024 – Terminübersicht), ebenso wie detaillierte Informationen zu den einzelnen Vorträgen (Astroseminar 2024 – Abstracts).

Die Vorträge finden i.d.R. im Konferenzzentrum des DLR Köln-Porz jeweils in der Zeit von 15:30 17 Uhr statt:

 

Montagsvortrag am 30. Oktober 2023 „177 Jahre – Die Alte Sternwarte in Bonn“

In diesem Vortrag werden die Anfänge der astronomischen Forschung in Bonn ab 1819 und speziell die Baugeschichte der Alten Bonner Sternwarte an der Poppelsdorfer Allee beleuchtet. Beschrieben werden die Ausstattung und die Aufgaben der Sternwarte im 19. Jahrhundert, insbesondere unter ihrem Direktor F.W.A. Argelander und seinem Nachfolger Schönfeld. Auf die Erstellung der “Bonner Durchmusterung” wird ebenfalls eingegangen.

Jörg S.W. Stegert (beisitzender Vorstand der Volkssternwarte Bonn e.V.) ist seit fast 50 Jahren Amateurastronom und Mitglied der Volkssternwarte Bonn e.V. Er studierte Physik und Astronomie an der Universität Bonn. Seit 25 Jahren arbeitet er als Lehrer für Physik und Mathematik an einer Privatschule in Bonn-Bad Godesberg.

 

Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diese Anmeldungsseite.
Der Eintritt beträgt 3,- Euro und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn kostenlos.
In den Räumen der Volkssternwarte gilt eine Maskenempfehlung.

Tag der offenen Tür 2023

Auch in diesem Jahr haben wieder zahlreiche Besucher (mehr als 400) den Tag der offenen Tür der Volkssternwarte Bonn besucht, sich die Vorträge angehört und bei den Führungen im Rahmen des Tags des offenen Denkmals eine Menge über die Historie der alten Argelandersternwarte erfahren oder sich im Seminarraum den Sternenhimmel mit der Planetariumssoftware Stellarium erklären lassen.

Für die Kinder gab es eine spannende Autorenlesung aus „Pinipas Abenteuer – Ein galaktischer Ausflug mit der Feuerwehrrakete“. Wer mochte konnte beim „Moon Bounce“ morsen üben und dank des Projekts des Max Planck Institus für Radioastronomie ein Signal vom Gelände der Sternwarte zum Mond senden, das dort reflektiert und anschließend am 100m-Radioteleskop in Effelsberg wieder empfangen wurde.

Bei bestem Sommerwetter konnten sich Groß und Klein draußen über Amateurteleskope informieren, auf unserem Bücherflohmarkt stöbern und durch unser Spezialteleskop eindrucksvolle Details auf der Sonnenoberfläche live beobachten. Da waren nicht nur Sonnenflecken zu sehen, sondern auch die Granulation der Sonnenoberfläche und eine Reihe eindrucksvoller Protuberanzen (die so nur durch einen H-Alpha Filter bei 656,3 nm Wellenlänge sichtbar werden) zu bestaunen.

Einem unserer Gäste gelang davon mit seiner Kamera und einem passenden Adapter fürs Teleskop ein Foto.

Vielleicht sehen wir ja einige Besucher im Herbst und Winter bei unseren Öffnungszeiten wieder. Dann, um sich an dunklen sternenklaren Abenden Mond, Planeten und andere Himmelsobjekte der Saison durchs Fernrohr anzuschauen oder vielleicht auch um selbst das Hobby Astronomie für sich zu entdecken.

Die Volkssternwarte Bonn freut sich über zahlreiche Gäste beim „Treffpunkt Refraktorium„.

Tag der Offenen Tür in der Volkssternwarte am 10. September 2023

Am Sonntag, den 10. September 2023 lädt die Volkssternwarte Bonn e.V. von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr im Rahmen des Tags des offenen Dekmals zu ihrem „Tag der Offenen Tür“ ein.

Programm:

Den ganzen Tag über können Besucher sich über die Volkssternwarte Bonn, ihre Arbeit und Angebote informieren.
Im Kuppelsaal des Refraktoriums finden um 13:30 h, 14:15 h und um 15:00 h interessante
Vorträge zu verschiedenen astronomischen Themen statt:

13:30 „Sonnenuhren“, H.M. Wilschut
14:15 „Das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße“, M. Borchard
15:00 „Astronomie und Musik“, P. Hombach

Für die kleinen Besucher gibt es um 12:30 eine Lesung aus dem Kinderbuch
„Pinipas Abenteuer – Ein galaktischer Ausflug mit der Feuerwehrrakete“.
Martin Grolms und Annika Kuhn, Autor und Illustratorin des Buches lesen Geschichten vor und stehen anschließend für Fragen der Kinder zur Verfügung.
Das Buch kann vor Ort auch käuflich erworben werden.

Im Zelt vor der Sternwarte findet wieder unser astronomischer Bücherflohmarkt statt.
Dort kann man sich auch im Rahmen von Teleskopvorführungen die Technik und die Bedienung dieser Beobachtungsinstrumente erläutern lassen

Um 12:00 h, 13:00 h, 14:00 h und 15:00 h sind Besucher herzlich zu Führungen über das Gelände der historischen Argelander-Sternwarte eingeladen.

Zwischen 11:30 und 15:30 wird im Seminarraum im Untergeschoss des Refraktoriums  in 45-minütigem Rhythmus jeweils für 15 Minuten der aktuelle Sternenhimmel auf der Leinwand präsentiert.
Außerdem findet – bei klarem Himmel – eine Sonnenbeobachtung an einem der Teleskope statt.

Zwischen 11:15 und 14:00 ist mit Unterstützung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie in Bonn ein sogenannter Moon Bounce geplant. Dabei soll von einer kleinen mobilen Parabolantenne auf dem Freigelände ein Funksignal zum Mond gesendet werden. Die dort reflektierte Radiostrahlung wird dann vom 100m Radioteleskop in Effelsberg detektiert. Der Empfang wir live per Videokonferenz auf das Gelände der Volkssternwarte übertragen.

 

Der Eintritt ist frei.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

 

Montagsvortrag am 25. September 2023 „Der musikalische Himmel“

Astronomische Daten können nicht nur sichtbar, sondern auch hörbar gemacht werden. Mengen von Zahlenreihe für Planetenpositionen, Konstellationen, Ostertermine oder Finsternisse – Paul Hombach macht diese Sphärenmusik hörbar und erläutert dabei ausführlich, wie diese Musik – in der Fachwelt Sonifikation genannt – zustande kommt.

Paul Hombach ist Musiker, Komponist und Mitglied des Ensembles im Improvisationstheater „Springmaus“ in Bonn. Er ist Redakteur der Zeitschrift „Astronomie – Das Magazin“, gefragter Redner in Sachen Astronomie und versteht es, faszinierende Fakten verständlich zu präsentieren und Menschen für den Sternenhimmel zu begeistern.

 

Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diese Anmeldungsseite.
Der Eintritt beträgt 3,- Euro und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn kostenlos.
In den Räumen der Volkssternwarte gilt eine Maskenempfehlung.

Astrovorschau für Bonn September und Oktober 2023 von Paul Hombach

Am Abendhimmel ist Saturn, im Laufe der Nacht Jupiter zu sehen. Merkur zeigt im letzten Septemberdrittel eine günstige Morgensichtbarkeit, Venus ist strahlender Morgenstern. Die früher einsetzende abendliche Dunkelheit verlängert die Sichtbarkeit der Sommersternbilder. Der kalendarische Herbstanfang ist am 23. September. Himmelshighlight ist die partielle Mondfinsternis am Abend des 28. Oktober.

Die Tageslänge reduziert sich mit Siebenmeilenstiefeln, die Sonne steht am 1. September von 6:44 bis 20:18 MESZ am Bonner Himmel, am 31. Oktober von 7:20 bis 17:09 MEZ der lichte Tag schrumpft von 13 ½ auf etwas unter 10 Stunden Länge.
Durch die frühere Dunkelheit geht es den Sommersternbildern und selbst Resten des Frühlingshimmels wie dem Herkules am Abendhimmel noch nicht an den Kragen. Mitte September gegen 22:00 MESZ bzw. einen Monat später 20:00 MESZ sind im Süden und Südwesten die Sterne des Sommerdreiecks in den Sternbildern Adler, Schwan und Leier optimal zu sehen, dank der Neumondnähe ist auch das Band der Milchstraße vom Schützen tief im Südwesten durch das Sommerdreieck bis zum zenitnahen Kepheus von dunklen Standorten aus gut zu erkennen. Im Nordosten schließt sich mit der Kassiopeia ein klassischen Herbststernbild an. Das „Himmels-W“ ist wie auch der Kepheus Teil der Perseussage, zu dem auch das Pferd Pegasus (als Herbstviereck bekannt) und die Andromeda gehören. Im Laufe der schon langen Nacht zieht bereits der Winterhimmel herauf, das Wintersechseck mit den Sternbildern Stier, Fuhrmann, Orion, Kleiner und Großer Hund sowie den Zwillingen steht Mitte September um 6:00 MESZ im Südosten, Mitte Oktober zur gleichen Zeit im Süden.

Anblick des Bonner Abendhimmels am 1.10.2023 um 22:00 MESZ, Blickrichtung Süden. Jupiter und der fast volle Mond im Sternbild Widder sind im Osten aufgegangen. Saturn im Südsüdosten hat den Meridian noch nicht erreicht. Im Südsüdwesten prangen die Sommersternbilder mit Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Atair im Adler. Das Herbstviereck des Pegasus nimmt den Südosten ein. Grafik erstellt mit Stellarium

Merkur zeigt sich in der zweiten Septemberhälfte bis in die ersten Oktobertage am Morgenhimmel. Beobachtungen des flotten Planeten mit freiem Auge sind bei guten Sichtverhältnissen im letzten Septemberdrittel am aussichtsreichsten. Etwa zwischen 6:30 und 6:45 MESZ wird man ihn ohne Hilfsmittel über dem Osthorizont erspähen können, zumal die helle Venus, die deutlich entfernt rechts oberhalb steht, als Orientierung dienen kann.
Venus ist strahlender Morgenstern und am Himmel vor Sonnenaufgang wirklich nicht zu übersehen. Am 19. September steht sie im sogenannten größten Glanz, am 24. Oktober erreicht sie den größten Winkelabstand zur Sonne während dieser Morgensichtbarkeit. Venus ist in diesen Wochen also optimal zu sehen. Am 10. Oktober steht sie nah bei Regulus im Löwen, an diesem Morgen schaut auch noch die abnehmende Mondsichel vorbei – ein schöner Anblick!
Mars nähert sich seiner Konjunktion mit der Sonne und bleibt unbeobachtbar.
Jupiter ist auf der Zielgeraden zu seiner Opposition, die er Anfang November erreichen wird. Bereits jetzt ist er in der zweiten Nachthälfte und schon vor Mitternacht schön zu beobachten. Am 15. September geht er um 21:25 MESZ auf, am 15. Oktober um 19:21 MESZ. Der Götterboss wird zum Planeten der ganzen Nacht.
Saturn im Steinbock stand Ende August in Opposition und ist abends noch gut zu beobachten. Mitte September steht er gegen Mitternacht im Süden, Mitte Oktober gegen 22:00 MESZ. Im Teleskop ist zu erkennen, dass die Ringöffnung im Vergleich zu den Vorjahren sehr abgenommen hat.

Blick nach Osten am Morgen des 26. September um 6:40 MESZ. Venus und Merkur zeigen sich in der Morgendämmerung. Grafik erstellt mit Stellarium

Uranus im Widder ist am besten nach Mitternacht zu finden. Er steht rund drei Grad unterhalb des Sterns δ Ari. Jupiter steht in diesen Wochen rund zehn Grad östlich (also rechts) von Uranus und kann als Aufsuchhilfe für den leicht mit jedem Fernglas beobachtbaren Planeten dienen.
Neptun im Sternbild Fische steht am 19. September in Opposition, d.h. er ist fast die ganze Nacht hindurch zu sehen. Zu seiner Beobachtung sind aber mindestens ein gutes Fernglas sowie eine Aufsuchkarte erforderlich.
Neumond ist am 15. September und 14. Oktober. Die Vollmonde fallen auf den 29. September und 28. Oktober. Bei letzterem kommt es zu einer partiellen Mondfinsternis, die von Bonn aus in voller Länge zu sehen ist. Leider ist es nur ein „Streifschuss“ des Mondes durch den Erdschatten. Um 21:35 MESZ taucht der Südrand des Mondes in den Kernschatten ein, um 22:14 ist mit knapp 13% schon das Maximum der Verfinsterung erreicht, um 22:53 ist die partielle Finsternis bereits wieder vorbei. In der folgenden Nacht werden die Uhren wieder von Sommerzeit auf MEZ zurück gestellt.

Simulation der Mondfinsternis vom 28. Oktober 2023 zum Zeitpunkt ihres Maximums 22:14 MESZ für Bonn. Die Umrisse des irdischen Kern- (grün) und Halbschattens (gelb) sind markiert. Die diagonale gestrichelte Linie ist die Ekliptik. Grafik erstellt mit HNSKY

Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Freude bei der Beobachtung!