IC 5070 – der Pelikan-Nebel

Von unserem Vereinsmitglied Gerhard Henning gibt es wieder eine wunderbare neue Aufnahme.

Er schreibt dazu „IC5070, auch Pelikannebel genannt, befindet sich im Sternbild Schwan, direkt neben dem Nordamerikanebel. Im „Hinterkopf“ der Pelikans befindet sich ein Rüssel , eine Sternentstehungsregion. Das Bild zeigt den Nebel, vorläufig im H-alpha-Licht.

Viel Freude beim Anschauen!IC5070-bw-spiked

Nachtrag 16.08.2013 : Mittlerweile hat Gerhard Henning auch den zweiten Farbkanal hinzu gefügt. („Zu den 11×30 Min Ha-Kanal kamen noch 9×30 Minuten OIII-Kanal hinzu , Gesamtbelichtungszeit also genau 10 Stunden. Also ein typisches Bicolor nach der Tonemapping-Methode mit Pixinsight und Photoshop gerechnet. 4 Zoll Apo auf Losmandy G11.„)

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Planetenduo am Morgenhimmel

Für heute Morgen war eine wunderschöne Konstellation angekündigt (siehe auch die Himmelsvorschau von Wilfried Bongartz): Ein Terzett aus Jupiter, Mars und Merkur – dirigiert vom fast verschwundenen Mond. Leider (natürlich?) lag eine dicke Wolkenbank genau im Nordosten, die dauerhaft Merkur verdeckte.

P1030150Dennoch waren Mond, Jupiter und Mars vor dem heller werdenden Himmel wunderschön zu beobachten, so dass sich das frühe Aufstehen wirklich gelohnt hat.

Auch das aschgraue Mondlicht war bereits mit bloßem Auge gut zu erkennen.

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Das war einmal Astronomie am frühen Morgen ganz ohne Teleskop – und dennoch schön und stimmungsvoll!

 

Astronomieabend in Endenich

Schon seit längerem war für Freitag, 19.07.2013, im http://www.astro.uni-bonn.de/ ein astronomiehistorischer Vortrag von Michael Geffert geplant. Auf Initiative von Daniel Fischer (Volkssternwarte Bonn) und Nico Schmidt (Köln-Bonner Astrotreff) wurde kurzfristig im Anschluss an den Vortrag ein Beobachtungsevent im Rahmen der weltweiten Aktion „Winkt dem Saturn“ angesetzt.

Michael Gefferts Vortrag beschäftigte sich mit der Geschichte des Bonner Doppelrefraktors, mit welchem seit 1899 zunächst auf dem Gelände der Bonner Sternwarte, später dann auf dem Hohen List in der Eifel zahlreiche Forschungsprojekte durchgeführt wurden. Das bedeutendste davon waren sicherlich die von Karl Friedrich Küstner zwischen 1899 und 1925 auf Glasplatten aufgenommenen Himmelsfotografien. Wie Geffert berichtete, war Küster in seinen Arbeiten extrem pedantisch und selbstkritisch, doch das wurde mit Aufnahmen gelohnt, die in ihrer Qualität zur damaligen Zeit ihresgleichen suchten. Selbst mit dem viel größeren 1m-Refraktor in Yerkes wurde nicht eine solche Aufnahmetiefe erreicht. Zu den Highlights aus späterer Zeit zählte z.B. die Kernteilung des Kometen West (C/1975 V1), welche am Hohen List zuerst entdeckt wurde.

Michael Geffert beim Vortrag

Michael Geffert beim Vortrag

Nach Michael Geffert ergriff dann der Bonner Astronomie-Journalist Daniel Fischer das Wort. Er stellte die Saturnsonde Cassini und ihre Mission an Hand ausgewählter Fotos vor, bevor er auf den Hintergrund der Aktion „Winkt dem Saturn“ einging.

Daniel Fischer beim Vortrag

Daniel Fischer beim Vortrag

Da es nun noch eine Stunde bis zum Sonnenuntergang war, konnte man in aller Ruhe die Teleskope aufbauen. Der Mond, einer der Hauptakteure des heutigen Abends stand tief im Süden, aber doch fast schon in seiner für heute maximalen Elevation von 18 Grad. Angesichts des noch langen Abends fuhr der Autor dieser Zeilen zunächst nach Hause zum Abendessen auf der heimischen Terrasse, wo ein wunderbares Abendrot zu bestaunen war.

Als ich um 22:15 Uhr wieder am Argelander Institut in Endenich ankam, waren dort knapp 20 Leute versammelt; später kamen noch einige hinzu, sodass insgesamt etwa 35 Besucher gezählt wurden, darunter viele aus der Bonner Astronomieszene, die zahlreiche Geräte vom Fernglas bis zum großen Dobson aufbauten. Zunächst galt die Aufmerksamkeit dem Mond und der tief am NW-Horizont stehenden Venus, später dann natürlich dem Saturn. Daneben wurden auch Deep Sky-Objekte wie der bekannte Doppelstern Albireo oder der Kugelsternhaufen M13 eingestellt. Die Mitglieder der VSB, des KBA und der Sternfreunde Siebengebirge standen für alle Fragen rund um die Geräte und die Beobachtungsobjekte zur Verfügung. Nebenbei wurde – allerdings vergeblich – nach Leuchtenden Nachtwolken Ausschau gehalten. So entwickelte sich eine ausgesprochen nette Starparty, bei der der eigentliche Anlass – das Bewinken des Saturns – etwas in den Hintergrund trat. Als es dann um 22:27 Uhr soweit war, wurde natürlich doch gewunken, so richtig ernst nahm das aber wohl niemand. Aber letztlich kam erst dadurch und natürlich durch die guten Wetterverhältnisse eine Starparty zu Stande, wie es sie in Bonn länger nicht gegeben hat, aber eigentlich viel öfter geben sollte.

Venus in der Abenddämmerung

Venus in der Abenddämmerung

Fernblick auf unsere Starparty

Fernblick auf unsere Starparty

Zeigen zum Saturn

Zeigen zum Saturn

Ein herzlicher Dank geht an Daniel Fischer und Nico Schmidt für die organisation und ganz besonders an Michael Geffert vom Argelander Institut, der die Aktion spontan unterstützt und die Durchführung ermöglicht hat.

Informativer Abend bei „Pauls Portablem Planetarium“

Gut besucht war am gestrigen Abend „Pauls Portables Planetarium“ im Deutschen Museum Bonn mit dem Moderator Paul Hombach, der auch Mitglied der VsB ist. Dank nur weniger Wolken konnten viele Besucher einen Blick durch vier Teleskope der Volksternwarte Bonn und des Köln Bonner Astrotreffs auf die Sonne werfen. Beobachtet wurde unser Zentralgestirn mit Hilfe von „Weißlicht-Sonnenfiltern“ und im roten Licht der H-alpha-Linie sowie via Projektion.

Fotos: Stefan Krause

Fotos: Stefan Krause

Beim anschließenden Vortrag war die Sonne das Schwerpunktthema. Des Weiteren berichtete Paul Hombach wie gewohnt über Neues aus der Weltraumfahrt und Astronomie. Wie sich der Sternenhimmel an den Urlaubszielen einiger Besucher präsentieren wird, war ebenso Teil der Veranstaltung, die zum Abschluss mit vielen aktuellen astronomischen Bildern und Animationen von Amateuren und Profis beeindruckte.

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Vielen Dank auch an die Mitglieder des Köln Bonner Astrotreffs und der Volkssternwarte Bonn für die tatkräftige Mithilfe bei der Sonnenbeobachtung.

Weitere Infos zur Veranstaltung unter: Bonner Sterne

Bonner Sommerhimmel

Nach einer langen Pechsträhne mit dem Wetter, konnten wir unseren Besuchern des Bonner Sommerhimmels nicht nur einen Vortrag, sondern endlich auch eine Beobachtung an dem Lehrteleskop des Argelander Institutes für Astronomie der Univ. Bonn anbieten. Auch wenn der Himmel nicht ganz frei von Dunst und Cirrus-Wolken war, so konnte trotz der fortgeschrittenen Abendstunden noch eine Beobachtung bei Tageslicht durchgeführt werden. Vor der Einführung und dem Vortrag konnten wir vor dem Institutsgebäude interessierten Besuchern bereits Protuberanzen im H-alpha-Licht der Sonne zeigen.

IMG_3943-Beobachtung-SommerhimmelBei der Beobachtung am Lehrteleskop war der rd. 4,5 Tage alte Mond durch den Dunst kaum zu erkennen. Am markantesten war noch der beleuchtete Rand. Die Venus war zwar „linsenförmig“, jedoch war dies nicht einfach zu erkennen, da noch 87% des Planetenscheibchens beleuchtet war. Dafür hob sich die Venus im Kontrast deutlich vom Tageshimmel ab. Als drittes Objekt konnten wir unseren Besuchern Saturn zeigen. Viele bis fast alle mussten mehrfach durch das Teleskop beobachten, bevor sich das Auge auf unendlich einstellte und mit leichtem gelblichem Schimmer der Planet mit seinen Ringen zu sehen war. Eine schöne Beobachtung, bei der wir von unseren Besuchern bereits einiges Geschick im „astronomischen“ Sehen abverlangen mussten.

Sonnenbeobachtung am Refraktorium

Was liegt an den langen Sommerabenden näher als die Beobachtung des nächstliegenden Sternes, unserer Sonne. Schon mit einfachen Hilfsmitteln lassen sich im Weißlicht Sonnenflecken beobachten. Das Wichtigste bei der Sonnenbeobachtung ist der Schutz der Augen vor Verbrennungen der Netzhaut. Deswegen nie ohne geeignete Filter die Sonne beobachten. Mit der AstroSolar Sonnenfilterfolie für die visuelle Beobachtung von Baader-Planetarium lassen sich einfache und wirksame Filter zum Schutz der Augen selber herstellen.

 

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Sonnenfilter ist nicht gleich Sonnenfilter. Für die visuelle Beobachtung sind Filter mit einer optischen Dichte von 5 erforderlich, während für die photografische Sonnenbeobachtung meist ein Filter mit der optischen Dichte von 3,5 oder 3,8 verwendet wird. Durch die logarithmische Teilung der Skala für die optische Dichte entspricht die Abstufung in etwa unserer Wahrnehmung. Es bedeutet aber auch, dass für das menschliche Auge ein deutlich höherer Schutz erforderlich ist als für Photoapparate.

Der Elefantenrüssel (IC 1396A)

In der 3. Juniwoche war es eine Nacht lang recht klar, ich wollte schon mal die Sommermilchstrasse im Nordosten fotographisch erkunden. Zur Zeit sind die Nächte sehr kurz, weiterhin ist die Luft sehr feucht und diesig. Durch diese Situation bietet sich die Schmalbandfotographie an.

Ziel ist es, ein Bicolorbild des “ Elefantenrüsselnebels “ ( IC1396A ) zu erstellen . Bis jetzt ist mir nur ein Teil des H-alpha-Kanals gelungen , durch technische Probleme konnte ich erst ab ein Uhr die erste Aufnahme starten. Um 4 Uhr war es dann bereits wieder zu hell.

Es kamen 15 einigermassen brauchbare frames à 10 Minuten zusammen, die am folgenden Tag zusammengerechnet wurden. Die Qualität ist für die magere Datenlage doch recht ansprechend , allerdings würde der gleiche zusätzliche Datensatz, die Qualität noch erhöhen. Weiterhin fehlt noch der OIII-Kanal für die Bicolorgenese.

GH-IC-1396A-Bicolor-rot spiked

15 x 10 Min 4 Zoll-Apo , Atik383L+ Ha-Filter, TEC 110FL

EDIT : Mittlerweile konnten in der Nacht zum 27.6. noch die fehlenden OIII-Aufnahmen gemacht werden. Die bisherige Aufnahme (grau/Rotkanal) wurde deshalb durch das damit jetzt fertige Bicolor-Bild ersetzt.

(Gerhard Henning, 18.6.2013, Region Bonn )

Veranstaltungshinweis

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Am Montag, den 24.06.2013 (19 Uhr) wird im Rahmen der Vortragsreihe „Montags in der Sternwarte“ Wilfried Bongartz über die Beobachtungsmöglichkeiten, die es auch in den momentanen hellen Nächten noch gibt, berichten. Im Mittelpunkt des Vortrages wird die visuelle und fotografische Beobachtung von Satelliten stehen. Weitere Themen sind Mond- und Planetenbeobachtung am Taghimmel. Hinweise zur Beobachtung von Leuchtenden Nachtwolken und Meteoren werden ebenfalls gegeben. Veranstaltungsort ist das Refraktorium an der Poppelsdorfer Allee 47. Für Mitglieder der VSW Bonn ist der Eintritt frei, Gäste sind gerne gesehen (2,- Euro Eintritt).

Der Goldene Henkel

Als sich gestern Abend die sommerliche Hitze langsam verzog und wir mit einem Glas Wein und Feldstecher im Garten saßen, sprang uns am Mond förmlich der Goldene Henkel ins Auge. Etwas später holte ich dann meinen 120mm-Refraktor, um dieses schöne Schauspiel noch besser beobachten zu können.

Über eine WhatsApp-Gruppe lokaler Hobby-Astronomen fand sich schnell ein Grüppchen Interessierter zusammen, die sich kontinuierlich online über ihre Beobachtungen austauschten. Dabei kamen dann solche Bilder wie dieses zustande, das mit dem iPhone am Okular des Refraktors aufgenommen wurde und den Goldenen Henkel bereits gut erkennbar zeigte. Dies motivierte dann wieder weitere, ihr Gerät noch aufzubauen oder zum Fotoapparat zu greifen.

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Da die Luft und das Seeing recht gut waren und weder beim Mond noch bei Saturn der helle Himmel wirklich störten, konnte man hier in Bonn durchaus bis zu 300facher Vergrößerung gehen und viele spektakuläre Details am Terminator beobachten.

Zu guter Letzt habe ich dann doch noch die Spiegelreflex-Kamera geholt und den Mond auch damit abgelichtet (900mm, f/7.5, ISO 400, 1/100 sec). Die Belichtung wurde natürlich am Terminator / Goldener Henkel optimiert, so dass die Aufnahme auf den großflächigen Bereichen sehr (zu) hell ist.

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Und als Detail aus dieser Aufnahme noch einmal der Goldene Henkel, das Highlight des gestrigen Abends:

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