Astrovorschau für Bonn (November/Dezember 2025) von Paul Hombach

Venus zieht sich vom Morgenhimmel zurück, an dem Merkur ein kurzes Gastspiel gibt. Jupiter erscheint schon in den Abendstunden im Nordosten, Saturn hält sich mit ultraschmalem Ring am Abendhimmel. Am 21. Dezember ist kalendarischer Winteranfang.

Die Sonne durchläuft am 21. Dezember an den südlichsten Punkt ihrer Jahresbahn – die Wintersonnenwende ist zugleich der kalendarische Winteranfang. Der Sonne bleibt wenig Zeit, den Bonner Himmel zu erhellen: Am 1. November steht sie von 7:23 Uhr bis 17:06 Uhr MEZ über dem Horizont, am kürzesten Tag des Jahres, dem 21. Dezember, von 8:31 Uhr bis 16:28 Uhr MEZ. Die Zeit der langen Nächte bietet das komplette Panorama von den Resten des Sommerhimmels am Abendhimmel im Westen bis zu den Frühlingssternbildern am Morgen im Osten.

Mit dem frühen Einsetzen der Dunkelheit ist noch das Sommerdreieck mit Wega, Deneb und Atair, den Hauptsternen der Leier, des Schwans und des Adlers, erstaunlich gut zu sehen: Anfang November im Südwesten, bis Jahresende noch im Westen. Ansonsten ist der Abendhimmel herbstlich. Das geflügelte Pferd Pegasus, alias Herbstviereck, ist umgeben von den Figuren der Sage um Perseus und Andromeda. Die royalen Eltern der beinahe dem Ungeheuer Cetus (Walfisch) geopferten Prinzessin – Kassiopeia (das Himmels-W) und Kepheus – stehen hoch am Himmel. Nach Osten schließt sich mit dem Fuhrmann ein klassisches Sternbild des Winterhimmels an. Zwischen Fuhrmann und Schwan lädt in dunklen Nächten das schimmernde Band der nördlichen Milchstraße zum Fernglasspaziergang ein, zahlreiche bekannte offene Sternhaufen liegen entlang der Route.

Im Laufe des Abends übernehmen die Wintersternbilder die Regie. Orion & Co erscheinen im ersten Novemberdrittel gemeinsam mit dem glänzenden Jupiter am östlichen Abendhimmel, werden aber erst gegen Mitternacht inklusive Sirius komplett sein. Das vollständige Wintersechseck, bestehend aus Pollux in den Zwillingen, Capella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen und Prokyon Kleinen Hund ist Mitte Dezember gegen 23 Uhr MEZ unübersehbar im Südosten vertreten.

Den Morgenhimmel zieren die Frühlingsboten. Der Löwe schafft es zum Monatswechsel um 6:00 Uhr MEZ bereits in den Meridian, die Jungfrau nimmt den Südosten ein. Im Osten haben sich Arktur im Bärenhüter sowie die Nördlich Krone zurückgemeldet. Nach neuesten Erkenntnissen ist der an dieser Stelle so oft erwähnte bevorstehende Ausbruch der Nova T CrB auf unbestimmte Zeit verschoben.

Der Anblick des Bonner Nachthimmels am 1. Dezember um 20:00 Uhr MEZ. Während sich im Westen das Sommerdreieck hält, dominieren im Süden die Herbststernbilder rund um das „Herbstviereck“ des Pegasus. Saturn zwischen Wassermann und Fischen hat soeben den Meridian passiert, der zunehmende Mond leuchtet in den Fischen. Im Nordosten ist Jupiter in den Zwillingen aufgegangen. Mit ihm zieht der Wintersternhimmel herauf. Grafik erstellt mit Stellarium

Merkur bietet Anfang Dezember die zweite Chance, am Morgenhimmel gefunden zu werden. Mit dem Fernglas kann man bereits in den letzten Novembertagen bei guter Sicht etwa eine Dreiviertelstunde vor Sonnenaufgang mit dem Fernglas über dem Südosthorizont nach ihm suchen. Ab dem 1. Dezember ist Merkur hell genug, um eine Beobachtung mit freiem Auge zu schaffen. Den größten Winkelabstand zur Sonne erreicht der kleine Planet schon am 7. Dezember, auch wenn dieser mit 18,5 Grad eher bescheiden ausfällt. Dennoch lässt sich Merkur noch bis kurz vor Weihnachten in der Morgendämmerung erspähen. Venus zieht sich im November vom Morgenhimmel zurück. Während sie Anfang November noch rund anderthalb Stunden vor der Sonne aufgeht, sind es am 1. Dezember weniger als 50 Minuten. Damit verabschiedet sich unser innerer Nachbarplanet für die nächsten Wochen als Beobachtungsobjekt. Am 6. Januar wird die Venus in oberer Konjunktion mit der Sonne stehen.

Blick an den südöstlichen Morgenhimmel am 1. Dezember 2025 um 7:35 Uhr MEZ: Soeben ist Venus aufgegangen, während der „Ersatzmorgenstern“ Merkur in der Dämmerung verblasst. Grafik erstellt mit Stellarium

Mars wird im Januar 2026 in Konjunktion mit der Sonne stehen und bleibt daher unbeobachtbar. Jupiter im Sternbild Zwillinge ist zum Planeten der ganzen Nacht geworden. Mitte November geht er um 20:42 Uhr MEZ auf, einen Monat später bereits um 18:33 Uhr MEZ – die Opposition Jupiters, die am 10. Januar eintreten wird, ist nicht mehr fern. Das zeigt sich auch an der zunehmende Helligkeit des Riesenplaneten, der mit seinem Glanz den ohnehin funkelnden Wintersternhimmel aufpoliert. Saturn ist günstig am Abendhimmel platziert. Mitte November geht er für Bonn um 20:38 Uhr MEZ durch den Meridian (übrigens ist Saturn eine schöne Aufsuchhilfe für den hellen, aber südlichen Stern Fomalhaut, der sich rund 27 Grad rechts unterhalb zeigt). Das Highlight im Teleskop ist der zu einem ultrafeinen Strich gewordene Saturnring, der am 24. November von der Erde aus unter dem minimalen Winkel von 0,37 Grad zu sehen ist. Knifflig sind die Durchgänge des Saturnmondes Titan vor seinem Mutterplaneten teleskopisch zu beobachten. Sie finden jeweils in den Abendstunden des 6. und 22. November, 8. und 24. Dezember statt. Bis zum Jahresende verlagern sich die Saturnuntergänge in die Zeit vor Mitternacht. Am 29. November sowie am zweiten Weihnachtstag schaut abends der zunehmende Mond beim Herren der superschmalen Ringe vorbei.

Uranus im Sternbild Stier steht am 21. November in Opposition zur Sonne und ist theoretisch mit einer Helligkeit von 5,6 Größenklassen in Reichweite für das bloße Auge – vor allem zur Neumondzeit (siehe unten). Mit dem Fernglas ist er leicht zu finden, nur vier Grad südlich des offenen Sternhaufens der Plejaden. Neptun steht, zumindest aus Erdsicht, momentan in der Nähe Saturns. Es gelten für den blassen Planeten im Südteil der Fische somit ähnliche Sichtbarkeitszeiten wie für seinen beringten Kollegen südlich der Sternbildgrenze im Wassermann. Ein gutes Fernglas ist zur Beobachtung des nur gut acht Magnituden hellen Planeten Pflicht.

Sternkarte mit den gemeinsamen Bahnen von Saturn und Neptun im Grenzgebiet Fische / Wassermann zwischen dem 1. November 2025 und dem 1. März 2026. Zum Vergleich: Die Helligkeit der Feldsterne 27 und 29 Psc liegt um die 5. Größenklasse. Grafik erstellt mit Stellarium

Am 5. November ist Vollmond. Da dieser praktisch mit der Erdnähe unseres Trabanten zusammenfällt, wird er etwas größer aussehen als im Durchschnitt. In den Medien wird erwartbar wieder von einem „Supermond“ ventiliert werden. Neumond ist am 20. November. Der Vollmond des 5. Dezember, zweitgrößter und nördlichster des Jahres, steht noch einmal mit einer Höhe am Bonner Nachthimmel, die erst wieder im Dezember 2042 leicht überboten wird. Letzter Neumond des Jahres ist am 20. Dezember.

Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Spaß beim Beobachten und eine schöne Weihnachtszeit!

Montagsvortrag am 27. Oktober 2025: Messier 31 – Unsere Nachbarin im All

27. Oktober 2025

Messier 31 – Unsere Nachbarin im All

Dr. Rainer Beck

 

Im Sternbild Andromeda ist mit dem bloßen Auge ein schwacher „Nebel“ erkennbar, dem der französische Astronom Charles Messier den Katalognamen M31 gab.

Auf Aufnahmen durch große Teleskope entpuppt er sich als riesiges System aus Sternen und Gas. Erst vor etwa 100 Jahren wurde klar, dass es sich um eine eigenständige Galaxie handelt.

Die Andromeda-Galaxie präsentiert unsere kosmische Heimat aus  der Vogelperspektive.

Die astronomisch geringe Entfernung von „nur“ rund 2 Millionen Lichtjahren erlaubt einmalige Messungen in allen Spektralbereichen, vom Röntgen- bis zum Radiobereich.

Dr. Rainer Beck begann vor 50 Jahren seine Doktorarbeit in Bonn. Er entdeckte mit dem 100-m Radioteleskop bei Effelsberg ein gigantisches Magnetfeld in M31 und zeigte, dass dort ein galaktischer Dynamo am Werk ist.

Er leitete zahlreiche Projekte am Radioteleskop Effelsberg, am VLA und am LOFAR. Dr. Beck war Mitbegründer der Zeitschrift ‚Sonne‘ und ist Mitautor des ‚Handbuchs für Sonnen-beobachter‘.

 

 

Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diesen Anmeldebutton. Der Eintritt beträgt 4,- € und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn kostenlos.

Erfolgreicher Tag des Offenen Denkmals am 14. September 2025

Bei herrlichem Wetter begannen die Vorbereitungen für den Tag des Offenen Denkmals in der Volkssternwarte Bonn.

Durch den klaren Himmel waren für die Besucher interessante Blicke auf die Sonne und die Venus (am Taghimmel!) möglich, für die sich auch das Warten in der Schlange lohnte.

Auch die Vorträge und die Kinderveranstaltung waren gut besucht von einem interessierten Publikum.

Die am Basteltisch selbst gebastelten Papierraketen konnten anschließend mit Druckluft (Fußkraft!) selbst gestartet werden.

Die Volkssternwarte Bonn freut sich über den erfolgreichen Tag, die zahlreichen Besucher, viele interessierte Fragen und Gespräche und auf ein Wiedersehen bei kommenden Veranstaltungen!

Astrovorschau für Bonn (September/Oktober 2025) von Paul Hombach

Highlight ist die totale Mondfinsternis am 7. September, die allerdings nur eingeschränkt sichtbar ist. Saturn steht mit schmalen Ringen in Opposition, Jupiter wird zum Planeten der ganzen Nacht. Venus behauptet sich noch als Morgenstern, am Taghimmel des 19. September wird sie vom Mond bedeckt. Am 22. September ist kalendarischer Herbstanfang.

Am 22. September quert die Sonne den Himmelsäquator südwärts. Es ist zwar Herbstanfang, aber es beginnt das Halbjahr, in dem die Sonne sich länger unter als über dem Horizont befindet. Am Tag des Herbstanfangs geht die Sonne für Bonn um 7:17 Uhr MESZ auf und um 19:30 Uhr MESZ unter. Am 26. Oktober, wenn die Sommerzeit endet, wird wieder in MEZ gerechnet: Dann steht die Sonne von 7:12 Uhr bis 17:18 Uhr MEZ am Bonner Himmel.

Beim Blick an den Abendhimmel des 1. Oktober um 21:00 Uhr MESZ halten sich im Westen immer noch die Reste des Frühlingshimmels. Vielleicht erweist uns die Nova T CrB im Sternbild Krone, das bis weit in den Herbst abends im Westen sichtbar ist, endlich das Vergnügen, ihren fälligen Ausbruch zu zeigen. Das Sommerdreieck, bestehend aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler – eigentlich kein Sternbild, sondern streng genommen ein sogenannter Asterismus – dominiert den abendlichen Himmel. Besonders rund um die Neumondtermine (siehe unten) lässt sich von dunklen Standorten aus das schimmernde Band der Milchstraße vom Schützen bis zum „Himmels-W“ der Kassiopeia hoch im Nordosten bewundern. Der gesamte Osthimmel ist bereits „sagenhaft“: Die Kassiopeia ist wie auch der Kepheus Teil der Perseussage, zu dem auch das geflügelte Pferd Pegasus (als Herbstviereck bekannt) und die Andromeda gehören; das von Perseus abzuwehrende Meeresungeheuer Walfisch lauert im Südosten. Etwas westlich davon leuchtet Saturn in einer ansonsten eher sternarmen Umgebung. Um Mitternacht erreicht das Pegasus-Viereck den Meridian. Im Laufe der schon langen Nacht erscheint der Winterhimmel: Das Wintersechseck mit den Sternbildern Stier, Fuhrmann, Orion, Kleiner und Großer Hund sowie den Zwillingen wird um 4:00 Uhr MESZ im Südosten vollständig versammelt sein. Wenn gegen 6:00 Uhr MESZ die Wintersternbilder langsam den Süden erreichen, zeigt sich mit dem Löwen im Osten, dass es auch am Himmel einmal wieder Frühling werden wird.

Der Blick an den Bonner Nachthimmel am 1. Oktober um 21:00 Uhr MESZ zeigt den zunehmenden Mond an der Grenze von Schütze und Steinbock genau im Süden. Im Westen ist noch Arktur zu sehen, vom Südsüdwesten aus zieht sich das Band der Milchstraße durch das Sommerdreieck nach Norden. Der östliche Himmel gehört den klassischen Sternbildern des Herbstes rund um den Pegasus. Im Südosten leuchtet Saturn an der Grenze von Wassermann und Fischen. Grafik erstellt mit Stellarium

Merkur zeigte in der zweiten Augusthälfte eine mittelgünstige Morgensichtbarkeit. In den ersten Septembertagen endet diese, der Abstand Merkurs zur Sonne wird zu gering. Da der Planet jedoch für seine Verhältnisse hell ist und die Ekliptik steil zum Horizont steht, kann Merkur vielleicht bei bester Sicht zum Osthorizont bis zum 3. September mit dem Fernglas noch gefunden werden.

Venus hat ihre Rolle als strahlender Morgenstern in den vergangenen Wochen bravourös gespielt und rückt nun näher an die Sonne heran. Zwischen dem 18. und 20. September zieht Venus nah an Regulus im Löwen vorbei (den sie übrigens im Oktober 2044 bedecken wird). Ein Highlight ist die Venusbedeckung am Mittag des 19. September: Für Bonn schiebt sich der beleuchtete Mondrand um 14:03:47 Uhr MESZ über die Venus – es dauert 25 Sekunden, bis das Planetenscheibchen vollständig bedeckt ist. Um 15:20 Uhr MESZ taucht unser Nachbarplanet wieder am unbeleuchteten westlichen Mondrand auf. Venus und Mond stehen dann noch hoch genug im Westsüdwesten, um bequem mit dem Fernglas beobachtet zu werden. Allerdings sollte man die Sonne zum Beispiel hinter einer Hauskante haben und das Ereignis ungeblendet aus dem Schatten heraus verfolgen. Ende Oktober geht der Morgenstern nur noch gut anderthalb Stunden vor der Sonne auf.

Schöne Szene am Morgenhimmel des 19. September 2025, mit Blick nach Osten um 6:15 Uhr MESZ: Venus begegnet Regulus im Löwen, die schmale Mondsichel steht daneben. Oberhalb leuchtet Jupiter in den Zwillingen. Um 14:04 Uhr MESZ am hellen Mittagshimmel wird der Mond Venus bedecken. Grafik erstellt mit Stellarium

Mars bleibt in den kommenden Wochen, ja sogar Monaten, den Blicken entzogen. Jupiter im Sternbild Zwillinge hingegen wird zum Planeten der ganzen Nacht. Mitte September geht er noch um 0:20 Uhr MESZ auf, einen Monat später erscheint er schon gegen 22:40 Uhr MESZ. In der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober lassen sich teleskopisch gleich zwei Schatten, die der Monde Io und Europa, auf dem Planeten bewundern. Saturn steht am 21. September in Opposition zur Sonne und ist dann die ganze Herbstnacht hindurch zu sehen. In diesem Jahr tragen die Ringe nicht viel zu seiner visuellen Gesamthelligkeit bei, da sie aus Erdsicht unter sehr schmalem Winkel erscheinen. Davon kann man sich entweder beim Blick durch ein eigenes Teleskop oder bei einer öffentlichen Himmelsbeobachtung überzeugen, die beispielsweise anlässlich der Langen Nacht der Astronomie am 13. September stattfinden. Unter anderem wird der Köln-Bonner-Astrotreff (KBA) wieder auf dem Gelände der Steyler Missionare in Sankt Augustin die Teleskope ans Firmament richten. Uranus im Sternbild Stier ist in diesen Wochen recht einfach mit dem Fernglas zu finden, hält er sich doch nur wenige Grad südlich der Plejaden auf. Neptun steht am 23. September in Opposition zur Sonne und ist, dank der Nähe zu Saturn, vergleichsweise günstig mit dem Fernglas aufzufinden.

Aufsuchkarte für Uranus zwischen dem 1. September und 31. Dezember 2025. Die Schrittweite der Markierungen sind je zehn Tage. Grafik erstellt mit Stellarium

Vollmond ist am 7. September. Bei dieser Gelegenheit kommt es zu einer totalen Mondfinsternis, die allerdings für Bonn nur schwierig, das heißt nur in ihren letzten Ausläufern, zu sehen ist. Die Totalität beginnt um 19:30 Uhr MESZ. Leider geht der Mond für Bonn rechnerisch erst um 20:07 Uhr MESZ auf, und auch dann wird man ihn in der noch hellen Dämmerung am Osthorizont nicht erkennen können. Die Totalität endet um 20:53 Uhr MESZ. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Erdtrabant sieben Grad hoch im Ostsüdosten, während gerade einmal die bürgerliche Dämmerung endet. Die sich anschließende partielle Phase, die erst um 21:57 Uhr MESZ endet, wird einfach zu verfolgen sein und immer noch Gelegenheit für schöne Fotos bieten – natürlich nur bei klarem Himmel. Der abnehmende Halbmond des 14. September ist der nördlichste bis zum 25. September 2043. Beim Neumond des 21. September findet eine partielle Sonnenfinsternis statt, die allerdings Beobachtern in der Nähe der Antarktis vorbehalten bleibt. Am 30. September steht der Mond im ersten Viertel – dem südlichsten der nächsten 18 Jahre. Ein weiterer Vollmond folgt am 7. Oktober, ein Neumond am 21. Oktober.

Ende der Totalität am 7. September 2025 um 20:53 Uhr MESZ, wenn sich der Mond erst sieben Grad hoch am Bonner Himmel im Ostsüdosten befindet. Grafik erstellt mit Stellarium

Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Spaß beim Beobachten!

Montagsvortrag am 29. September 2025 „SETI & Co. – Auf der Suche nach außerirdischem Leben“

29. September 2025

SETI & Co. – Auf der Suche nach außerirdischem Leben

Dr. Norbert Junkes

(Aufnahme: Hubble Space Telescope)

 

Die Suche nach außerirdischen Leben ist eine Art heiliger Gral der Astrobiologie. Die Spannweite reicht von der Suche nach Lebensformen auf Planeten und Monden in unserem Sonnensystem über die Erforschung komplexer Moleküle im interstellaren Medium und in den Atmosphären extrasolarer Planeten bis zu SETI („Search for Extraterrestrial Intelligence“), der Suche nach Signalen aus dem Weltraum.

 

Die entscheidende Frage ist jedoch nach wie vor nicht beantwortet: Sind wir allein im Universum?

 

 

 

 

Dr. Norbert Junkes hat von 1979 bis 1986 an der Universität Bonn Physik und Astronomie studiert und dann 1989 am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) im Fach Astronomie promoviert.

Nach wissenschaftlicher Tätigkeit in Australien, in Kiel und in Potsdam arbeitet er seit Februar 1998 am MPIfR im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

Dr. Norbert Junkes war von September 2008 bis September 2014 Vorstandsmitglied der Astronomischen Gesellschaft.

 

Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diesen Anmeldebutton. Der Eintritt beträgt 4,- € und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn kostenlos.

Sommerpause

Juli / August 2025

 

Aufgrund der Sommerferien gibt es im Juli und im August keine Montagsvorträge.

Ab September finden die Vorträge wieder wie gewohnt statt.

Astrovorschau für Bonn (Juli/August 2025) von Paul Hombach

Die kürzesten Nächte liegen hinter uns. Mars zieht sich vom Abendhimmel zurück, Merkur zeigt ab Mitte August ein Morgengastspiel, Jupiter taucht wieder am Morgenhimmel auf und hat im August eine schöne Begegnung mit der Venus. Saturn wird zum Planeten der ganzen Nacht.

Im Juli werden die Tage schon wieder kürzer und die Nächte dunkler. Die Wochen ohne Dämmerungsende, während der die Sonne sich nie tiefer als 18 Grad unter dem Horizont befindet, gehen am 16. Juli zu Ende. Am 1. Juli steht die Sonne noch von 5:34 bis 21:48 Uhr MESZ am Bonner Himmel, bis zum 1. September verspätet sie sich auf 6:45 Uhr MESZ und der Untergang erfolgt bereits um 20:17 Uhr MESZ, sozusagen „cum Tagesschau“.

Beim Blick an den Abendhimmel des 1. August um 23:00 Uhr MESZ sind im Westen die Reste des Frühlingshimmels zu erkennen. Unweit östlich des hellen Arktur im Bärenhüter leuchtet die Nördliche Krone; der Hinweis auf den immer noch nicht erfolgten Ausbruch der Nova T CrB entwickelt sich langsam zum Running Gag… Tief im Südwesten reckt der Skorpion seine Fühler über den Horizont, während im Süden das Sommerdreieck, bestehend aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler die Blicke auf sich zieht. Das schimmernde Band der Sommermilchstraße erstreckt sich nun vom Schützen senkrecht nach Norden durch das Sommerdreieck bis zur Kassiopeia hoch im Nordosten, die ebenso wie das Quadrat des Pegasus ein Vorbote des Herbsthimmels ist. Drei Stunden später wird der klassische Sommerhimmel nach Südwesten gerückt sein, im Osten vervollständigt sich der herbstliche Anblick mit den Fischen, die in diesem Jahr durch Saturn aufgehübscht werden. Im Osten erscheint dann der Stier mit den Plejaden, in deren Nähe sich Uranus finden lässt.

Der Blick an den Bonner Nachthimmel am 1. August um 23:00 Uhr MESZ zeigt den untergehenden Mond im Südwesten. Während im Westen Arktur den schwindenden Frühlingshimmel markiert, zieht im Osten mit dem Pegasus-Viereck der Herbst herauf. Dazwischen dominiert das Sommerdreieck mit dem Band der Milchstraße den Anblick. Grafik erstellt mit Stellarium

Merkur beendet Anfang Juli schon wieder seine „Nebenabendsichtbarkeit“ (siehe Himmelsvorschau Mai/Juni 2025). Ab Mitte August beginnt er eine passable Morgensichtbarkeit. Venus ist weiter Morgenstern und steht jetzt „herbstlich-steil“ über dem morgendlichen Osthorizont. Besonders sehenswert ist die Begegnung mit Jupiter am Morgen des 12. August, wenn sich die beiden hellen Planeten auf etwa einen Monddurchmesser am Himmel nahe kommen. Auch in den Tagen davor und danach bilden beide ein schönes Duo, dessen Positionsänderung zueinander sich von Morgen zu Morgen schön verfolgen lässt. Ein wahrer Tanz der Planeten!

Einen Tag nach ihrer engsten Begegnung stehen Jupiter und Venus senkrecht übereinander im Sternbild Zwillinge. Tief am Horizont erscheint Merkur, der in den Folgetagen eine Morgensichtbarkeit bietet. Blick nach Ostnordosten am 13. August 2025 um 5:15 Uhr MESZ. Grafik erstellt mit Stellarium

Mars ist als einziger Planet noch am Abendhimmel vertreten, es wird aber schwieriger, den immer blasseren Planeten in der Abenddämmerung zu finden. Bis Mitte August hat er sich vom Abendhimmel verabschiedet und wird danach für fast ein Jahr unbeobachtbar sein. Jupiter taucht nach seiner Konjunktion mit der Sonne am 24. Juni bereits ab Mitte Juli wieder am Morgenhimmel auf. Rasch verbessert sich seine Sichtbarkeit, das spektakuläre Treffen mit Venus rund um den 12. August erwähnten wir schon. Saturn ist in der zweiten Nachthälfte unterwegs. Im Teleskop sind die flach beleuchteten Ringe erkennbar, die im Juli mit 3,6 Grad Neigung aus Erdsicht ein Zwischenmaximum erreichen. Bis Ende August nähert sich Saturn deutlich seiner Opposition und betritt bereits kurz nach 21 Uhr MESZ die Himmelsbühne. Uranus ist nur vier Grad südlich der Plejaden am Morgenhimmel mit dem Fernglas zu sehen und wird dort am 4. Juli von Venus überholt. Der Planet Nummer Sieben ist Objekt des Morgenhimmels. Neptun begegnet im Rahmen einer seltenen Dreifachkonjunktion am 6. August zum zweiten Mal Saturn, was angesichts der Lichtschwäche Neptuns nur mit Hilfe eines Fernglases oder Teleskops zu sehen ist.

Aufsuchkarte für Neptun, der am 6. August (hier um 2:00 Uhr MESZ) nördlich Saturns steht. Eingeblendet sind die Sternbildgrenzen zwischen Wassermann und Fischen sowie sog. Telrad-Kreise mit Durchmessern von einem halben, zwei und vier Grad. Zum Beobachten benötigt man ein gutes Fernglas und einen dunklen Himmel. Grafik erstellt mit Stellarium

Vollmond ist am 10. Juli. Auch dieser Mond wird noch einmal sehr südlich am Himmel stehen und in der Nacht zum 11. Juli nur eine Kulminationshöhe von zwölf Grad für Bonn erreichen. Am 24. Juli und 23. August ist jeweils Neumond, dazwischen liegt der Vollmond des 9. August.

Paul Hombach als Verfasser und die Volkssternwarte Bonn wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Spaß beim Beobachten!

Montagsvortrag am 30. Juni 2025 „Von wachen und schlafenden Schwarzen Löchern“

30. Juni 2025

Von wachen und schlafenden Schwarzen Löchern

Matthias Borchardt

(Quelle: Wikipedia, Ute Kraus, Universität Hildesheim)

Allein in der Milchstraße, unserer Heimatgalaxie, soll es sie millionenfach geben – Schwarze Löcher. Dennoch sind nur wenige Vertreter dieser Schwerkraftmonster bisher entdeckt worden. Warum ist es so schwierig, diese exotischen Objekte in den Weiten des Weltraums dingfest zu machen?

Welche Methoden stehen Astronominnen und Astronomen für ihre akribische Detektivarbeit zur Verfügung und was hat es mit wachen, schlafenden und einsamen Schwarzen Löchern auf sich?

 

 

Matthias Borchardt ist seit 37 Jahren Lehrer für Physik und Mathematik. Er integriert seit vielen Jahren Aspekte der Astronomie und Raumfahrt in den Unterricht, da es in NRW kein eigenes Lehrfach Astronomie gibt.

Für dieses Engagement erhielt er 2016 den Lehrerpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG).

 

 

 

 

 

 

Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diesen Anmeldebutton. Der Eintritt beträgt 4,- € und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn kostenlos.

Montagsvortrag am 26. Mai 2025 „Schwarze Löcher und Quantengravitation“

26. Mai 2025

Schwarze Löcher und Quantengravitation

Prof. Dr. Claus Kiefer

 

Schwarze Löcher gehören zu den faszinierendsten Objekten im Universum. Nach Einsteins Relativitätstheorie kann ihnen nichts, nicht einmal ein Lichtstrahl entkommen. Das ändert sich, wenn die Quantentheorie ins Spiel kommt – Schwarze Löcher emittieren dann Hawking-Strahlung.

Die Natur dieser Objekte kann aber erst verstanden werden, wenn man Einsteins Theorie mit der Quantentheorie zu einer Theorie der Quantengravitation vereinigt. Im Vortrag werden allgemeinverständliche Ansätze für eine solche Theorie und deren Vorhersagen für das Schicksal Schwarzer Löcher diskutiert.

 

Professor Dr. Kiefer studierte Physik und Astronomie in Heidelberg und Wien und ist seit 2001 Professor für Theoretische Physik in Köln.

Er ist Autor populär-wissenschaftlicher Bücher und übersetzte auch Bücher von
Stephen Hawking und John Wheeler.

 

 

Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Anmeldung zum Vortrag ausschließlich über diese Anmeldeseite. Der Eintritt beträgt 4,- € und ist für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn kostenlos.